Wer ein Haus bauen möchte, sollte alle anfallenden Kosten übersichtlich aufschlüsseln. Nur so lässt sich abschätzen, wie viel ein Haus wirklich kosten wird und wie hoch der tatsächliche Aufwand sein wird, der im Rahmen einer Immobilienfinanzierung gedeckt werden muss. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Positionen.
1. Grundstückskosten
Bevor künftige Eigenheimbesitzer/-innen mit dem eigentlichen Hausbau starten können, benötigen Sie ein passendes Grundstück. Die Kosten für den Grundstückskauf gehören ebenfalls zu den Aufwendungen für den Hausbau und lassen sich über einen Immobilienkredit finanzieren. Für unbebaute Grundstücke ist in Deutschland von durchschnittlich 104 Euro pro Quadratmeter realistisch. Kaufen Sie beispielsweise ein 850 Quadratmeter großes Anwesen, so summieren sich die Kosten für den Grundstückskauf auf 88.400 Euro.
Die Grundstückspreise richten sich stark nach der Lage des Anwesens. Hierbei liegen die Kosten für Baugrundstücke in den großen Metropolen regelmäßig deutlich höher als in ländlichen Regionen.
2. Baunebenkosten für Grundstück
Im Zuge eines Grundstückskaufs fallen auch Kaufnebenkosten an. Diese Aufwendungen müssen auch beim Hausbau immer getragen werden:
Hinzu können weitere Kosten kommen, wie zum Beispiel Gebühren für einen Makler bzw. eine Maklerin. Ist das Grundstück noch nicht erschlossen, so erhöhen sich die Baunebenkosten für das Anwesen zusätzlich. Insgesamt summieren sich die Nebenkosten für den Grundstückskauf auf 10 bis 15 Prozent des Grundstückswerts.
3. Aufwendungen für Rohbau
Ist das Grundstück erschlossen, können Sie zum nächsten Schritt übergehen: die Erstellung des Rohbaus. Hierfür bewegen sich die Baukosten in der Regel zwischen 500 und 800 Euro pro Quadratmeter. Bauen Sie etwa ein Eigenheim mit 150 Quadratmetern Wohnfläche, brauchen Sie für den Rohbau 75.000 bis 120.000 Euro.
Zur Errichtung des Rohbaus sind u. a. diese Arbeiten erforderlich:
- Kanalrohre für Abwasser installieren
- Baustelle vorbereiten
- Fundament setzen
- Wände errichten
- Decken installieren
- Hausfassade herstellen
- Einbau von Treppen
- Schornstein setzen
- Dachstuhl bauen
4. Baukosten für Innenausbau
Nach Fertigstellung des Rohbaus übernehmen Handwerksfirmen verschiedener Gewerke den Innenausbau. Als Baukosten können Sie dafür rund 400 bis 800 Euro je Quadratmeter ansetzen. Die einzelnen Aufwendungen setzen sich dabei aus Material- und Personalkosten zusammen.
Zum Innenausbau gehören insbesondere diese Maßnahmen:
- Elektroinstallationen
- Sanitärinstallationen
- Heizungseinbau
- Verlegen von Estrich und Bodenbelägen
- Tapezier- und Malerarbeiten
- Fenster- und Türeinbau
- Rolladenmontage
5. Ausgaben für die Außenanlagen
Nicht nur das Haus selbst verursacht Baukosten, auch die Außenanlagen und der Garten bringen Ausgaben mit sich. Diese Investitionen erhöhen den Wohnkomfort ebenso wie den Wert des Hauses.
Möchten Sie die Außenanlagen gestalten, denken Sie an folgende Positionen bei der Kalkulation der Baukosten:
- Garage oder Carport
- Einfahrt bzw. Auffahrt
- Terrasse
- Rasenfläche
- Hecke
- Pflanzen
- Zaun
- Sonstiges (z. B. Teich)
6. Baunebenkosten
Nebenkosten entstehen nicht nur beim Grundstückserwerb. Auch beim Bau selbst verteuern zusätzliche Ausgaben die Baukosten. In Summe belaufen sich diese auf circa 15 Prozent der Grundstücks- und Hausbaukosten inklusive Innenausbau.
Baunebenkosten fallen in allen Phasen des Hausbaus an:
- beim Kauf des Grundstücks
- bei den Bauvorbereitungen
- während der Bauphase
- nach dem Hausbau
Mögliche Baunebenkosten sind sehr umfangreich. Im Folgenden haben wir eine kurze Übersicht möglicher Kostenpunkte aufgelistet:
- Baugenehmigung
- Versicherungen
- Bauvertragsprüfung
- Baugutachten
- Bodengutachten
- Kosten zur Erschließung des Grundstücks
- Beauftragung eines Baustatikers / einer Baustatikerin
- Bauleitung