Notarkosten beim Hauskauf

Was sind Notarkosten beim Hauskauf? Nebenkosten beim Immobilienkauf: Wie hoch sind die Notargebühren und wer zahlt sie? Tipps, Beispielrechnung und Finanzierung der Notarkosten.

Das Wichtigste in Kürze

Beim Hauskauf oder beim Erwerb einer Wohnung fallen Notargebühren als Nebenkosten an, die in der Notarkosten Tabelle einsehbar sind.

Notar oder Notarin stellen die Gebühren als Entgelt für ihre Leistungen in Rechnung, wie zum Beispiel das Ausfertigen des Kaufvertrages und die Eintragung ins Grundbuch.

Rechtliche Basis der Notarkosten für ein Haus ist das Gerichts- und Notarkostengesetz.

Durchschnittlich belaufen sich die Notarkosten beim Hauskauf auf 0,8 bis 1,2 Prozent des Kaufpreises plus ca. 0,5 Prozent Grundbuchkosten.

In diesem Ratgeber:
Author Jens Diehl
Experte Immobilienkauf & Finanzierung
Aktualisiert am 30.01.2025

Warum fallen Notarkosten beim Hauskauf an?

Das Thema Hauskauf und Notarkosten ist für Käufer und Käuferinnen einer Immobilie immer relevant. Wenn du ein Haus oder eine Eigentumswohnung erwirbst, muss der Kaufvertrag notariell beurkundet werden. Da Notare und Notarinnen für ihre Leistungen ein Entgelt in Rechnung stellen, fallen Notarkosten beim Immobilienkauf an. Das gilt ebenso für die Notarkosten beim Grundstückskauf.

Warum ist ein Notar beim Hauskauf so wichtig?

Hierzulande ist es per Gesetz verpflichtend, dass Notare und Notarinnen eine Mitwirkung beim Hauskauf haben. Grundlage ist vor allem der Paragraph 311b BGB. Dieser besagt, dass der Kaufvertrag für ein Grundstück bzw. eine Immobilie notariell beurkundet werden muss. Die Intention ist, dass beide Parteien möglichst vor falschen Entscheidungen oder einer fehlerhaften Einschätzung geschützt werden.

In erster Linie dient es dem Schutz der Kaufenden und Verkaufenden, dass notariell arbeitende Personen in das Rechtsgeschäft involviert sind. Grundsätzlich sind Notare und Notarinnen dazu verpflichtet, beide Parteien objektiv im Hinblick auf deren Rechte und Pflichten aufzuklären. Darüber hinaus werden durch das Notariat Änderungen im Grundbuch veranlasst.

Zusammenfassend sind notariell tätige Personen aus folgenden Gründen beim Hauskauf wichtig:

  • Schutz der Parteien vor falschen Entscheidungen
  • Schutz vor Betrug
  • Aufklärung beider Parteien über Rechte und Pflichten
  • Neutrales und unabhängiges Verhalten der Notare und Notarinnen

Wo sind die Notarkosten gesetzlich geregelt?

Über die Höhe der Notarkosten für eine Immobilie oder der Notarkosten für eine Eigentumswohnung dürfen notariell tätige Personen nicht nach eigenem Ermessen entscheiden. Stattdessen gibt es mit dem Gerichts- und Notarkostengesetz eine rechtliche Basis mit entsprechenden Vorgaben. Diese finden sich vor allem im §17 Absatz 1 Satz 1 BnotO.

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Wie hoch sind die Notarkosten?

Wie hoch die Notarkosten ausfallen, ist von folgenden zwei Faktoren abhängig:

  • Kaufpreis
  • Leistungsumfang

Die Notarkosten beim Hauskauf bzw. Notarkosten beim Grundstückskauf bewegen sich oft zwischen 0,8 und 1,2 Prozent, je nach Leistungsumfang. Hinzu kommen in der Regel Grundbuchkosten, die sich auf etwa 0,5 Prozent belaufen. Somit bewegen sich die Gesamtgebühren häufig zwischen 1,3 und 1,7 Prozent auf Basis des Kaufpreises der Immobilie. Daher solltest du diese Kosten in der Immobilienfinanzierung einplanen.

In den Notarkosten sind mehrere Leistungen enthalten, die ein Notariat erbringt. Dazu zählen insbesondere: 

  • Notarkosten für den Kaufvertrag (Beurkundung)
  • Vollzug des Geschäfts
  • Betreuende Tätigkeit
  • Umschreibung im Grundbuch

Zusammensetzung der Notargebühren

Die Notarkosten beim Immobilienkauf und die Notarkosten beim Wohnungskauf setzen sich aus mehreren Bestandteilen zusammen, die du der Notarkosten Tabelle entnehmen kannst. Manche davon sind zwingend (obligatorisch), andere Gebühren fallen lediglich unter bestimmten Voraussetzungen an. Zu den obligatorischen Notargebühren zählen vor allem die Kosten, die aufgrund der Beurkundung des Kaufvertrages entstehen.

Gleiches gilt für die sogenannten Vollzugstätigkeiten der Notare und Notarinnen. Dazu gehören das Beurkunden sowie das Einholen benötigter Dokumente. Weitere Gebühren können zum Beispiel unter der Voraussetzung anfallen, dass Wohn- und Wegerechte einzutragen sind oder ein Notaranderkonto geführt werden soll. Zusammengefasst können sich die Notargebühren aus folgenden Einzelkosten zusammensetzen: 

  • Beurkundung des Kaufvertrages
  • Einholen von Dokumenten
  • Betreuung und Beratung
  • Eintragen von Wohn- und Wegerechten
  • Führen eines Notaranderkontos

Weitere Nebenkosten beim Hauskauf

Neben den Kosten für die Notarin oder den Notar gibt es weitere Nebenkosten beim Hauskauf, die du berücksichtigen solltest. Dazu zählen in erster Linie die Grunderwerbsteuer sowie eventuell Maklergebühren. Die gesamten Nebenkosten belaufen sich beim Hauskauf oft auf 10 bis 15 Prozent.

Beispiel zur Berechnung der Notarkosten

Mit dem folgenden Beispiel möchten wir dir vor Augen führen, wie die Berechnung der Notarkosten erfolgen kann. Die Basis ist die Notar Gebührentabelle, in der die entsprechenden Gebühren festgelegt wurden.

Im Beispiel gehen wir davon aus, dass der Kaufpreis der Immobilie 350.000 Euro beträgt. Folgender Tabelle kannst du die darauf basierenden Notarkosten entnehmen:

Wie du am Beispiel erkennst, teilen sich die Gesamtkosten in Notar- und Grundbuchkosten auf. Mit über 3.000 Euro haben die Notargebühren den mit Abstand größten Anteil an den Gesamtkosten, die knapp 4.300 Euro betragen.

Notar- und Grundbuchkosten berechnen

Die Notar- und Grundbuchkosten berechnest du mit dem kostenlosen Baufinanzierungsrechner. Auf Grundlage des Kaufpreises der Immobilie wird ermittelt, wie hoch die Notar- und Grundbuchosten ausfallen. 

Baufinanzierungsrechner

Wer zahlt die Notarkosten beim Immobilienkauf?

Üblich ist es, die exakte Aufteilung der Notargebühren zwischen beiden Parteien innerhalb eines gesonderten Vertrages festzuschreiben. Von dieser Regelung abgesehen sind sowohl Kaufende als auch Verkaufende gegenüber den notariell tätigen Personen haftbar für die Gebühren. Normalerweise zahlen Käufer und Käuferinnen einen wesentlich höheren Anteil der Notargebühren als die Verkaufspartei. Das trifft insbesondere auf die Kosten für den Vertrag sowie dessen Durchführung zu.

Wann werden die Kosten für den Notar und die Notarin fällig?

Im Normalfall stellen Notare und Notarinnen ihre Rechnung für die erbrachten Leistungen, nachdem der Kaufvertrag unterschrieben wurde. Das Notariat versendet die Rechnung, der eine beglaubigte Kopie des beurkundeten Kaufvertrages beigefügt ist. Käufer und Käuferinnen sind verpflichtet, umgehend zu bezahlen.

Kann man Notarkosten beim Hauskauf sparen?

Die Notarkosten für einen Immobilienkauf und die Notarkosten beim Wohnungskauf sind nicht verhandelbar, sondern in der Gebührenordnung festgeschrieben. Trotzdem gibt es mehrere Möglichkeiten, wie du an Gebühren sparen kannst.

Das Einsparen einiger Kosten funktioniert am besten, wenn du auf bestimmte Leistungen verzichtest, die du nicht zwingend benötigst. Folgende Tipps helfen dir dabei, die Notargebühren so gering wie möglich zu halten:

  • Grundstück und Immobilie separat erwerben
  • Auf die Nutzung eines Notaranderkontos verzichten
  • Termine zeitlich zusammenlegen
  • Grundschuld beglaubigen ist häufig ausreichend
  • Verzicht auf Auflassungsvormerkung
  • Grundschuldabtretung statt Löschung und Neueintragung

Diese Tipps beinhalten, dass die notariell tätigen Personen weniger Arbeit haben und somit eine geringere Summe an Notargebühren in Rechnung stellen. Wenn du zum Beispiel Grundstück und Immobilie separat kaufst, senkt das oft den gesamten Kaufpreis, von dem wiederum die Höhe der Notargebühren abhängt. Grund ist, dass ein unbebautes Grundstück oft deutlich preiswerter als eines mit einer Immobilie ausfällt.

Notarkosten richtig in die Baufinanzierung einplanen

Da die Notarkosten ein Teil der Kaufnebenkosten sind, ist es wichtig, diese richtig in die Baufinanzierung einzuplanen. Die Notarkosten zu berechnen ist daher eine wichtige Grundlage. Die meisten Banken raten dazu, dass du die Nebenkosten des Kaufs, also auch die Notar- und Grundbuchkosten, möglichst vollständig durch Eigenkapital abdeckst.

Die Finanzierung der Notarkosten sollte nicht durch die Bank erfolgen, sondern durch deine Eigenmittel. Ist das nicht möglich, würden die Notarkosten zu mehr notwendigem Fremdkapital führen und somit deine Zinsbelastung innerhalb der Immobilienfinanzierung erhöhen. Nur bei einer sehr guten Bonität kommt in Einzelfällen eine Baufinanzierung ohne Eigenkapital infrage, sodass bei einer sogenannten 110%-Finanzierung auch die Kaufnebenkosten durch den Immobilienkredit abgedeckt werden.

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Baufi24 bietet maßgeschneiderte Finanzierungslösungen an und berücksichtigt deine persönliche Situation. Die Experten und Expertinnen beraten dich kostenfrei und unverbindlich. Zudem vergleicht Baufi24 die Angebote von mehr als 500 Banken, um die optimale Finanzierung für dich zu finden.

Du hast Fragen zur den Notarkosten und wie du diese optimal in die Finanzierung integrierst? Auch mit diesem Anliegen kannst du dich gern an uns wenden. Die Beratung findet je nach Wunsch persönlich in einer unserer zahlreichen Geschäftsstellen, telefonisch oder per Videocall statt.

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Häufig gestellte Fragen: Notarkosten

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