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Effizienzhaus

Energiekosten senken, Umwelt schützen: Mit einem Effizienzhaus sparst du nicht nur bares Geld, sondern schonst auch das Klima. Was du zum Thema wissen musst, liest du hier.*

Das Wichtigste in Kürze

Ein Effizienzhaus ist ein von der KfW entwickelter Energiestandard für Wohnimmobilien.

Um für ein Effizienzhaus eine Förderung bzw. Einstufung zu erhalten, werden der Primärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust des Gebäudes bestimmt.

Die Ziffer nach dem Effizienzhaus gibt an, wie energieeffizient die Immobilie ist. Hierbei gilt: je geringer die Zahl, umso besser.

Zur Finanzierung eines KfW-Effizienzhauses sind der KfW 261, KfW 300 und der KfW 297, 298 geeignet.

In diesem Artikel:

Was ist ein Effizienzhaus?

Nachhaltige, energiesparende Gebäude sind ein wichtiger Schlüssel zur Bekämpfung des Klimawandels. Ein Eigenheim, das hinsichtlich der Energieeffizienz bestimmte Kriterien erfüllt, wird als Effizienzhaus bezeichnet. Hinter dem Begriff steckt also ein energetischer Standard für Wohnimmobilien. Er berücksichtigt 2 Merkmale:

  • gesamter Energiebedarf für das Wohngebäude
  • Qualität der Wärmedämmung der Außenhülle

KfW-Standard Effizienzhaus

Die Bezeichnung Effizienzhaus wurde von der Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, geprägt. Sie legt für dein Effizienzhaus auch die Anforderungen fest.

Ob es sich bei einer Immobilie um ein Energieeffizienzhaus handelt, lässt sich anhand von 2 Kennzahlen ermitteln:

  • Primärenergiebedarf
  • Transmissionswärmeverlust

1. Primärenergiebedarf

Welche Energie du durchschnittlich für das Heizen, die Warmwasseraufbereitung und das Lüften deines Eigenheims benötigst, spiegelt der Primärenergiebedarf wider. Die Kennziffer bildet den gesamten Energieverbrauch des Effizienzhauses ab, inklusive vorgeschalteter Abläufe. Ein Beispiel dafür ist der Energieaufwand, der durch die Anlieferung von Gas, Fernwärme oder Strom entsteht.

2. Transmissionswärmeverlust

Wie viel Wärme gibt ein beheiztes Wohnhaus über seine Gebäudehülle ab? Das beschreibt der sogenannte Transmissionswärmeverlust. Je geringer dieser ist, desto günstiger. Für minimale Wärmeverluste sorgen fortschrittliche Wärmeschutzfenster und eine solide Wärmedämmung.

KfW-Effizienzhaus realisieren: 3 Möglichkeiten

Es führen 3 Wege zu einem Effizienzhaus:

  1. Neubau einer Immobilie nach KfW-Standard
  2. Kauf eines Energieeffizienzhauses
  3. Sanierung: Effizienzhaus aus Altbau machen
So gehst du vor:
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In diesem Artikel:

Standards im Überblick: Welche Effizienzhäuser gibt es bei Bestandsimmobilien?

Je nach Ausführung erreicht ein Effizienzhaus eine bestimmte Stufe. Letztere zeigt an, wie energieeffizient das jeweilige Gebäude ist. Die KfW unterscheidet:

  • Effizienzhaus 85
  • Effizienzhaus 70
  • Effizienzhaus 55
  • Effizienzhaus 40
  • Denkmal

Was bedeutet die Zahl beim Effizienzhaus?

Die Ziffer steht für den prozentualen Primärenergiebedarf des Gebäudes im Vergleich zu einem Referenzhaus nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es gilt: Je kleiner die Zahl, desto energieeffizienter ist dein Eigenheim.

Zusätzlich zu den Effizienzhaus-Anforderungen bzw. -Stufen definiert die KfW 2 Klassen:

1. Erneuerbare-Energien-Klasse

Stellt dein mit erneuerbarer Energie betriebenes Heizungssystem mindestens 55 Prozent des Energiebedarfs deines Hauses bereit? Dann genügt dein Eigenheim der Erneuerbare-Energien-Klasse, die im Zuge der Bundes­förderung für effiziente Gebäude (BEG) festgelegt wurde.

Ferner erfüllt ein Wohngebäude ebenso die Erneuerbare-Energien-Klasse, wenn wenigstens 55 Prozent des Energiebedarfs der Wohnimmobilie teilweise oder vollständig durch unvermeidlich anfallende Abwärme gedeckt werden.

2. Nachhaltigkeits-Klasse

Möchtest du von dieser Einstufung profitieren, müssen deine vier Wände dem staatlichen „Qualitäts­siegel Nach­haltiges Gebäude“ (QNG) entsprechen. Dieses wird von bestimmten Zertifizierungsstellen vergeben.

Effizienzhaus-Stufen für bestehende Wohngebäude

Effizienzhaus und Förderung: Wie viel Geld du dir zinsgünstig leihen kannst, hängt von der vergebenen Stufe, aber auch davon ab, ob dein Eigenheim eine zusätzliche Klasse erreicht. Die folgenden Informationen gelten für die Sanierung einer existierenden Immobilie zu einem Effizienzhaus oder für den Kauf eines soeben sanierten Energieeffizienzhauses:

Effizienzhaus 85

Bei einem Effizienzhaus 85 liegt der jährliche Primärenergiebedarf bei 85 Prozent eines Referenzhauses nach dem GEG. Die wichtigsten Zahlen zur Förderung deines KfW-Effizienzhauses: 

Stufe
Primärenergiebedarf
Transmissionswärmeverlust
Maximaler Darlehensbetrag pro Wohneinheit
Effizienzhaus 85 
85 %
100 %
120.000 € und 5 % Tilgungs­zuschuss 
Effizienzhaus 85 + Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse
85 %
100 %
150.000 € und 10 % Tilgungszuschuss

Effizienzhaus 70

Gegenüber einem Effizienzhaus 85 ist ein Effizienzhaus 70 noch energiesparender. Das honoriert die KfW mit einem höheren Tilgungszuschuss:

Stufe
Primärenergiebedarf
Transmissionswärmeverlust
Maximaler Darlehensbetrag pro Wohneinheit
Effizienzhaus 70
70 %
85 %
120.000 € und 10 % Tilgungs­zuschuss 
Effizienzhaus 70 + Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse
70 %
85 %
150.000 € und 15 % Tilgungszuschuss

Effizienzhaus 55

Ein Effizienzhaus 55 ist bereits der zweitbeste KfW-Standard. Mit einer zusätzlichen Klasse steigt auch hier der Tilgungszuschuss:

Stufe
Primärenergiebedarf
Transmissionswärmeverlust
Maximaler Darlehensbetrag pro Wohneinheit
Effizienzhaus 55
55 %
70 %
120.000 € und 15 % Tilgungs­zuschuss 
Effizienzhaus 55 + Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse
55 %
70 %
150.000 € und 20 % Tilgungszuschuss

Effizienzhaus 40

KfW 40 Häuser stellen aktuell die höchste Förderstufe dar. Für ein solches Effizienzhaus sind die Anforderungen am größten. Dafür ist die KfW 40 Förderung aber auch am umfangreichsten, wie folgende Tabelle verdeutlicht:

Stufe
Primärenergiebedarf
Transmissionswärmeverlust
Maximaler Darlehensbetrag pro Wohneinheit
Effizienzhaus 40
40 %
55 %
120.000 € und 20 % Tilgungs­zuschuss 
Effizienzhaus 40 + Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse
40 %
55 %
150.000 € und 25 % Tilgungszuschuss

Effizienzhaus Denkmal

Steht dein Eigenheim unter Denkmalschutz? Auch dann besteht die Möglichkeit einer Effizienzhaus-Förderung. Hierzu musst du lediglich vereinfachte Förderbedingungen erfüllen. Für den KfW-Standard Denkmal gilt:

Stufe
Primärenergiebedarf
Maximaler Darlehensbetrag pro Wohneinheit
Effizienzhaus Denkmal
160 %
120.000 € und 5 % Tilgungs­zuschuss 
Effizienzhaus Denkmal + Erneuerbare-Energien-Klasse oder Nachhaltigkeits-Klasse
160 %
150.000 € und 10 % Tilgungszuschuss

Die Effizienzhaus-Stufe 40

Ein Effizienzhaus 40 lässt sich nicht nur durch eine Sanierung oder den Kauf einer entsprechenden Immobilie verwirklichen. KfW 40 Förderungen kannst du dir ebenso über einen energieeffizienten Neubau sichern.

So baust du ein Effizienzhaus

Damit dein neues Eigenheim dem Standard KfW 40 genügt, sind zahlreiche technische und bauliche Anforderungen beim Hausbau umzusetzen. Hier liegen die Arbeitsschwerpunkte:

  • Wärmedämmung: lückenlos und durchgehend über die Außenhülle verteilt (inklusive Boden und Dach)
  • Heizung: nutzt erneuerbare Energie, bspw. Geothermie (Wärmepumpe), Biogas, Holz, Solarthermie
  • Lüftung: meist ein System inklusive Wärmerückgewinnung

Für Effizienzhaus 40 ist durchdachtes energetisches Konzept erforderlich

Des Weiteren sind sämtliche Maßnahmen aufeinander abzustimmen, wobei das Haus stets als Einheit zu betrachten ist. Mit einem energetischen Gesamtplan für eine KfW 40 Förderung lässt sich das bewerkstelligen. Diesen fertigen Energieeffizienz-Expertinnen oder -Experten (EEE) für dich an. Was die Profis im Detail machen, erfährst du in einem gesonderten Abschnitt.

KfW-Effizienzhaus: Förderungen im Überblick

Der Bau, Kauf oder die Sanierung eines Energieeffizienzhauses ist kostspielig. Deshalb unterstützt dich der Staat über verschiedene KfW-Darlehen bei deinem Vorhaben. Für ein Effizienzhaus werden dir diese KfW-Förderungen angeboten:

KfW 261: zur energetischen Sanierung von Wohnung oder Haus

Eigenheimbesitzende, die ein Effizienzhaus aus ihrem Altbau machen möchten, können vom Wohngebäude – Kredit 261 profitieren. Zudem lässt sich mit dem KfW 261 auch eine gerade zum Effizienzhaus sanierte Wohnimmobilie erwerben. Die wichtigsten Informationen zusammengefasst:

  • Förderkredit ab 0,99 Prozent (jährlicher Effektivzins) für Komplettsanierungen zum Effizienzhaus
  • Effizienzhaus-Anforderungen: mindestens Effizienzhaus 85
  • maximal 150.000 € Darlehen je Wohnung für Energieeffizienzhaus
  • Tilgungszuschuss von 5 bis 45 Prozent möglich  

KfW 300: für Familien und Alleinerziehende, die ein klimafreundliches Haus bauen

Diese KfW-Förderung richtet sich speziell an Familien mit Kindern und Alleinerziehende. Hier sind die Effizienzhaus-Anforderungen besonders hoch. Im Gegenzug wartet der KfW 300 Wohneigentum für Familien mit sehr attraktiven Konditionen auf:

  • Förderdarlehen für klimafreundlichen Neubau
  • ab einem jährlichen Effektivzins von 0,01 Prozent
  • für Bau oder Erstkauf eines selbst genutzten Effizienzhauses 40 mit zusätzlichen Anforderungen
  • ausschließlich für Familien mit Kindern oder Alleinerziehende
  • maximaler Kreditbetrag zwischen 170.000 und 270.000 Euro 

KfW 297, 298: zum Bau oder Erstkauf eines klimafreundlichen Neubaus

Hast du keine Kinder, kommt womöglich diese Effizienzhaus-Förderung infrage: der KfW 297, 298. Unterstützt wird der Bau oder Ersterwerb eines klimafreundlichen Neubaus. Die Effizienzhaus-Förderung auf einen Blick:

  • Förderkredit für klimafreundlichen Neubau
  • jährlicher Effektivzins ab 0,01 Prozent
  • für Bau oder Erstkauf von KfW 40 Häusern mit zusätzlichen Anforderungen
  • Darlehenshöchstbetrag 150.000 Euro
  • KfW 297 für selbst genutzten, KfW 298 für vermieteten Wohnraum

Hinweis: Fördermittel nicht mehr verfügbar

Die Antragstellung für den KfW 297, 298 ist ab sofort wieder möglich (Stand: 20.02.2024).

KfW-Förderungen ohne Effizienzhaus-Anforderungen

Planst du rund um dein Eigenheim (energetische) Maßnahmen, die keine Stufe eines Effizienzhauses erreichen? In diesem Fall könnten dir diese KfW-Förderungen weiterhelfen:
  • BEG (Bundesförderung effiziente Gebäude) – Einzelmaßnahmen
  • BEG - Energieberatung für Wohngebäude
  • KfW 270: Erneuerbare Energien - Standard
  • KfW 159: Altersgerecht Umbauen - Kredit
  • KfW 442: Solarstrom für Elektroautos - Zuschuss (aktuell gestoppt: Stand 25.01.2024)
  • KfW 455-B: Barrierereduzierung - Investitionszuschuss (Antragstellung wieder möglich: Stand 20.02.2024)

In 5 Schritten zu deinem Effizienzhaus

  1. Plane dein Projekt: Lasse dich von einer Energie­effizienz-Expertin oder einem Energie­effizienz-Experten fundiert beraten. Einen solchen Profi findest du über die Deutsche Energie-Agentur (dena).
  2. Kümmere dich um die Finanzierung: Mit dem Nachweis eines Energie­effizienz-Experten oder einer -Expertin kontaktierst du eine Bank. Sie hilft dir dabei, die passenden Förderungen auszusuchen.
  3. Stelle einen Darlehensantrag: Die Beantragung erfolgt durch deine gewählte Bank (durchleitende Bank). Bei ihr reichst du alle benötigten Unterlagen ein.
  4. Nimm den Immobilienkredit in Anspruch: Liegt eine Kreditbewilligung vor, kannst du mit dem ausgezahlten Geld die beauftragten Unternehmen bezahlen und ein Effizienzhaus aus deinem Altbau machen.
  5. Reiche die Belege ein und sichere dir deinen Zuschuss: Sind alle Arbeiten erledigt, schickst du die erhaltene „Bestätigung nach Durch­führung (BnD)“ über deine Bank an die KfW. Sie schreibt dir dann den Zuschuss gut.

Was sind Energieeffizienz-Experten (EEE)?

Energieeffizienz-Expertinnen und -Experten (EEE) sind qualifizierte Energieberaterinnen und -berater. Sie unterstützen dich dabei, sämtliche energetischen Maßnahmen vorzubereiten, die etwa für ein Effizienzhaus 55 nötig sind. Die wesentlichen Aufgaben einer Energieeffizienz-Expertin oder eines Energieeffizienz-Experten:

  • Istzustand der Immobilie ermitteln: Hier stehen Gebäudehülle und vorhandenes Heizungssystem im Fokus
  • Erarbeiten von Vorschlägen, um Effizienzhaus-Anforderungen zu erfüllen
  • energetische Fachplanung durchführen

Zusätzliche Förderung für Baubegleitung

Deine Energieeffizienz-Expertin oder dein Energieeffizienz-Experte überwacht ebenso die Ausführung der vereinbarten Sanierungsarbeiten. Hierdurch lässt sich die erforderliche Qualität der Maßnahmen sicherstellen bzw. ein baulicher Mangel frühzeitig identifizieren. Für eine Baubegleitung können Hausbesitzende eine zusätzliche Förderung bekommen, bspw. über den KfW 261.

Häufig gestellte Fragen: Effizienzhaus

  • Wann ist ein Haus ein Effizienzhaus?

  • Was versteht man unter Effizienzhaus?

  • Was ist ein KfW Effizienzhaus Standard?

  • Was ist besser: Effizienzhaus 40 oder 55?

  • Was bedeutet KfW Effizienzhaus Denkmal?

Stand 25.01.2024. Alle Informationen auf dieser Seite sind unter Vorbehalt. Zinsen und Konditionen sowie Inhalte und Status der KfW Förderprogramme können sich jederzeit ändern.

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