Grundsätzlich ist die Sollzinsbindung im Rahmen von 5-Jahres-Schritten frei wählbar. Normalerweise bieten die Banken eine Mindestdauer von 5 Jahren für die Zinsbindung an. In dieser Zeit bleibt die Verzinsung Ihres Kredits unverändert. Dadurch erhält der Kreditnehmer eine zusätzliche Planungssicherheit. Dank der festen Zinsbindungsdauer kann heute schon gesagt werden, wie hoch die Kreditrate für den vereinbarten Zeitraum ausfällt. Des Weiteren ist es möglich, die Zinsbindung beispielsweise für 10, 20 oder 30 Jahre festzuschreiben. Wer das nutzt, kann seine Raten noch langfristiger planen. Allerdings verlangt die kreditgebende Bank für eine längere Sollzinsbindung auch einen etwas höheren Zinssatz.
Um ein Gefühl für das Zusammenspiel von Sollzins, der Zinsbindungsfrist und der monatlichen Rate zu bekommen, probieren Sie am besten den kostenfreien Baufinanzierungsrechner von Baufi24 aus. In diesem lassen sich unter anderem der gewünschte Darlehensbetrag, die Zinsbindung sowie die Tilgungsrate vorgeben. Als Ergebnis wird dann unter anderem die monatliche Darlehensrate inklusive des Tilgungs- und Zinsanteils angezeigt.
Wann ist eine kurze Zinsbindungsdauer sinnvoll?
Die Wahl der Dauer der Zinsbindung ist von verschiedenen Faktoren abhängig und immer individuell zu entscheiden. Dennoch gibt es allgemeine Regeln, an denen sich der Häuslebauer orientieren kann. So ist insbesondere eine kürzere Bindung über etwa 5 oder 10 Jahre sinnvoll, wenn sich die Zinsen auf einem vergleichsweise hohen Niveau befinden.
Denn sollten die Bauzinsen nach Ablauf der Sollzinsbindung gefallen sein, können Sie sich dann eine Anschlussfinanzierung zu günstigeren Konditionen sichern. Aufgrund der gefallenen Zinsen am Markt bekommen Kreditnehmer in einem solchen Fall nämlich niedrigere Sollzinsen gewährt. Da eine Darlehensrate aus einem Tilgungsanteil sowie einem Zinsanteil besteht, lässt sich bei gleichbleibender Gesamtrate der Tilgungsanteil erhöhen, sofern der Zinsanteil niedriger ausfällt. Somit wird eine schnellere Tilgung der Restschuld ermöglicht.
Außerdem gewähren die Banken bei einer kürzeren Sollzinsbindung niedrigere Zinssätze. Dafür tragen Sie jedoch das Risiko, dass Sie nach der Erstfinanzierung höhere Hypothekenzinsen zu tragen haben, sofern die Zinsen wider Erwarten steigen sollten.
Die Vor- und Nachteile einer kurzen Zinsbindung zusammengefasst
Vorteile:
- geringerer Zins
- niedrigere Rate
- bei später fallenden Bauzinsen günstigere Anschlussfinanzierung möglich
Nachteile:
- steigen die Zinsen später, wird die Anschlussfinanzierung teuer
- nach Ende der Sollzinsbindung Restschuld noch vergleichsweise hoch
Das bietet Ihnen eine lange Sollzinsbindung
Befinden sich die Hypothekenzinsen auf einem niedrigen Niveau, ist häufig sich eine lange Zinsbindung sinnvoll. Sollte die Zinsentwicklung in den nächsten Jahren anziehen, bleibt Ihr Baudarlehen dann so günstig, wie sie es zum Zeitpunkt des Abschlusses war. Denn das steigende Zinsniveau betrifft den Kreditnehmer solange nicht, wie seine Sollzinsbindung gilt.
Erst danach wird im Rahmen einer Anschlussfinanzierung der Sollzins an das veränderte Marktumfeld angepasst. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Wahl einer längeren Zinsbindung etwas teurer ist als eine kürzere. Das schlägt sich dann auch in einer geringfügig höheren Monatsrate nieder.