Jedes Haus hat seinen Preis. Zu diesem kommen allerdings weitere Kosten hinzu: die Nebenkosten beim Hauskauf. Berücksichtige diese unbedingt bei deiner Hauskauf-Finanzierung.
Was sind Nebenkosten beim Immobilienkauf?
Die Nebenkosten beim Hauskauf sind definiert als sämtliche Aufwendungen, die über den Kaufpreis hinaus zu zahlen sind. Wie hoch diese Kosten ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel kannst du mit einem Gesamtbetrag in Höhe von circa 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises für die Kaufnebenkosten rechnen.
Welche Kosten gibt es bei einem Hauskauf? Für deine Hausfinanzierung erfasst du alle relevanten Nebenkosten. Folgende Posten solltest du im Blick haben:
- Notar- und Grundbuchkosten: circa 1,5 bis 2,0 Prozent des Kaufpreises
- Grunderwerbsteuer: 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises (richtet sich nach dem Bundesland)
- Maklerprovision: Die Käuferin bzw. der Käufer zahlt für gewöhnlich zwischen 2,38 und 3,57 Prozent (generell ist Maklerprovision aber frei verhandelbar)
- Grundsteuer: wird nach einem komplexen Verfahren für jede Immobilie individuell errechnet
- Gutachter für Hauskauf: ungefähr 700 bis 1.000 Euro
- Sanierungs- und Modernisierungskosten: hängt insbesondere vom Zustand der Immobilie ab
- Umzugskosten: je nach Aufwand etwa 500 bis 2.500 Euro
- Kosten für neues Mobiliar: nach persönlichem Bedarf
- Versicherungskosten: orientieren sich vor allem am Immobilienwert und Risiko
- Finanzierungskosten: richten sich nach gewählter Hauskauf-Finanzierung
Manche dieser Kosten beim Hauskauf lassen sich nicht vermeiden, wie bspw. Notar-, Grundbuchkosten und Grunderwerbsteuer. Andere Kaufnebenkosten, darunter Maklerprovision, Sanierungs- und Modernisierungsaufwendungen, können wiederum unter Umständen entfallen.
Hausbau versus Hauskauf: Nebenkosten
Praktisch alle Nebenkosten des Immobilienkaufs, mit Ausnahme etwaiger Modernisierungs- und Renovierungskosten, sind auch bei einem Hausbau zu zahlen. Darüber hinaus hast du bei der Errichtung eines Eigenheims mit zusätzlichen Kosten zu kalkulieren – und zwar insbesondere hierfür:
- Bauantrag
- Baugenehmigung
- Bodengutachten
- Erschließung
- Vermessung
- Architektin oder Architekt
- Aushub
- Baubegleitung
Insgesamt belaufen sich die Baunebenkosten auf etwa 15 bis 20 Prozent des Gesamtaufwands für den Hausbau. Verglichen mit einem Hauskauf sind die Nebenkosten hier also ein bisschen höher.
Notar- und Grundbuchkosten
Immobilienkaufverträge müssen zwingend notariell beurkundet und abgewickelt werden. Für diese Dienste stellt dir die Notarin bzw. der Notar rund 1,0 bis 1,5 Prozent des Kaufpreises in Rechnung. Zu diesen Notarkosten beim Hauskauf kommen noch Gebühren für das Grundbuch hinzu. Diese liegen bei circa 0,5 Prozent des Kaufpreises, sodass die Gesamtkosten für Notarin bzw. Notar und Grundbuch ungefähr 1,5 bis 2 Prozent betragen.
Den Großteil dieser Nebenkosten beim Hauskauf, manchmal auch alles, hat für gewöhnlich der Käufer bzw. die Käuferin zu tragen. Hast du den Kaufvertrag unterschrieben, erhältst du anschließend eine entsprechende Rechnung mit Angabe einer Zahlungsfrist.
Grunderwerbsteuer
Bei jedem Erwerb eines Eigenheims oder Grundstücks erhebt das zuständige Finanzamt Grunderwerbsteuer. Die genaue Höhe der einmalig zu zahlenden Gebühr hängt von 2 Faktoren ab:
- Kaufpreis bzw. Gegenleistung
- Steuersatz
Letzterer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 Prozent (Bayern) und 6,5 Prozent (bspw. Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein). In der Regel wird vereinbart, dass die Käuferin bzw. der Käufer die Grunderwerbsteuer entrichtet. Generell jedoch ist auch die Verkäuferin bzw. der Verkäufer zur Zahlung dieser Gebühr verpflichtet. Zu begleichen ist die Steuer nach der Vertragsunterzeichnung beim Notar bzw. bei der Notarin. Nähere Informationen zu diesen Nebenkosten beim Hauskauf findest du in unserem Artikel zur Grunderwerbsteuer.
Maklerprovision
Beauftragst du eine Maklerin oder einen Makler mit der Haussuche, erhöhen sich deine Kosten für den Immobilienkauf. Zwar ist diese Gebühr grundsätzlich frei verhandelbar. Normalerweise werden jedoch marktübliche Provisionen, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden können, berechnet. Konkret bewegt sich die Maklerprovision zwischen
- 4,76 Prozent (Niedersachsen Region B)
- und 7,14 Prozent (bspw. Baden-Württemberg und Brandenburg) des Kaufpreises.
Wichtig: Die beiden Vertragsparteien teilen sich normalerweise die Maklerprovision. Bist du Käufer bzw. Käuferin, hast du höchstens die Hälfte der gesamten Gebühr zu tragen. Wie andere Nebenkosten beim Hauskauf auch ist die Maklerprovision meist nach der Beurkundung des Vertrags zu zahlen.
Grundsteuer
Möchtest du ein Haus kaufen, denke ebenso an die laufenden Nebenkosten. Dazu gehört auch die Grundsteuer. Sie wird von der jeweiligen Gemeinde einmal jährlich erhoben, wobei jedes Quartal ein Viertel davon zu zahlen ist. Wer zum 1.1. eines Jahres Eigentümer bzw. Eigentümerin des Grundstücks ist, muss diese wiederkehrenden Kosten nach dem Hauskauf übernehmen. Die Berechnung der auch als Objektsteuer bezeichneten Grundsteuer erfolgt nach einem komplexen Verfahren. In dieses fließen unter anderem folgende Faktoren ein:
- Grundstücksgröße
- Standort
- Nutzungsart
Detaillierte, rechtsverbindliche Auskünfte zum Thema lassen sich im Grundsteuergesetz (GrStG) nachlesen.
Gutachterkosten
Welche weiteren Kosten beim Hauskauf auf dich zukommen, hängt ferner davon ab, ob du eine Gutachterin oder einen Gutachter für den Hauskauf engagierst. Die Expertin bzw. der Experte kann den aktuellen Wert einer Bestandsimmobilie ermitteln oder die Baubegleitung bei einem Neubau übernehmen. Je nach Leistungsumfang fallen für einen Hauskauf um die 700 bis 1.000 Euro an. Beauftragst du die Expertin bzw. den Experten selbst, musst du für gewöhnlich auch die Rechnung begleichen.
Allerdings ist es ebenfalls möglich, dass sich Käufer/-in und Verkäufer/-in die Kosten für die Begutachtung teilen. Bezahlt wird die oder der Sachverständige in der Regel nach erbrachter Leistung bzw. wie zuvor vertraglich festgelegt.
Weitere Nebenkosten beim Immobilienkauf
Zu den bisher angeführten Kaufnebenkosten für ein Haus kommen normalerweise noch einige weitere hinzu, wie bspw. Aufwendungen für:
- Umzug
- neue Möbel
- Sanierung bzw. Renovierung
- Finanzierung
- Versicherungen
- bei Hausbau: Baunebenkosten
Kaufnebenkosten berechnen: Versicherungen berücksichtigen
Der Erwerb einer Immobilie birgt immer auch Risiken. Vor ihnen schützt du dich mit verschiedenen Versicherungen. Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer können bspw. abschließen:
- Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung
- Elementarversicherung
- Wohngebäudeversicherung
- Hausratversicherung
- Risikolebensversicherung
- Berufsunfähigkeitsversicherung
- Restschuldversicherung
- Rechtsschutzversicherung
Welche Versicherungen unbedingt nötig und welche optional sind, teilt dir eine Versicherungsfachfrau bzw. ein Versicherungsfachmann mit. Sie bzw. er kann dann auch direkt die anfallenden Kosten berechnen.