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Nebenkosten beim Hauskauf

Was sind Nebenkosten beim Hauskauf, welche gibt es und wie lassen sie sich einsparen? Unser Ratgeber liefert Antworten.

Das Wichtigste in Kürze

Zu den Nebenkosten beim Hauskauf zählen alle Aufwendungen, die zusätzlich zum Kaufpreis anfallen, wie bspw. Grundbuch-, Notarkosten und Grunderwerbsteuer.

Plane circa 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises für das Haus für die Nebenkosten ein.

Möchtest du die Kaufnebenkosten für deine Immobilie reduzieren, kannst du möglicherweise bei der Haussuche auf eine Maklerin bzw. einen Makler verzichten.

Bei einem Hauskauf sind die Nebenkosten normalerweise mit eigenen Mitteln zu bestreiten. In seltenen Fällen jedoch gewähren manche Banken sogenannte Vollfinanzierungen, die ebenso die Nebenkosten abdecken.

In diesem Ratgeber:
Author Jens Diehl
Experte Immobilienkauf & Finanzierung
Aktualisiert am 24.07.2024

Übersicht: Nebenkosten beim Hauskauf

Jedes Haus hat seinen Preis. Zu diesem kommen allerdings weitere Kosten hinzu: die Nebenkosten. Berücksichtige diese unbedingt bei deiner Hauskauf-Finanzierung.

Was sind Nebenkosten beim Immobilienkauf?

Die Nebenkosten beim Hauskauf sind definiert als sämtliche Aufwendungen, die über den Kaufpreis hinaus zu zahlen sind. Wie hoch diese Kosten ausfallen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. In der Regel kannst du mit einem Gesamtbetrag in Höhe von circa 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises rechnen.

Welche Kosten gibt es bei einem Hauskauf? Für deine Hausfinanzierung erfasst du alle relevanten Nebenkosten. Folgende Posten solltest du im Blick haben:

  • Notar- und Grundbuchkosten: circa 1,5 bis 2,0 Prozent des Kaufpreises
  • Grunderwerbsteuer: 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises (richtet sich nach dem Bundesland)
  • Maklerprovision: Die Käuferin bzw. der Käufer zahlt für gewöhnlich zwischen 2,38 und 3,57 Prozent (generell ist Maklerprovision aber frei verhandelbar)
  • Grundsteuer: wird nach einem komplexen Verfahren für jede Immobilie individuell errechnet
  • Gutachter für Hauskauf: ungefähr 700 bis 1.000 Euro
  • Sanierungs- und Modernisierungskosten: hängt insbesondere vom Zustand der Immobilie ab
  • Umzugskosten: je nach Aufwand etwa 500 bis 2.500 Euro
  • Kosten für neues Mobiliar: nach persönlichem Bedarf
  • Versicherungskosten: orientieren sich vor allem am Immobilienwert und Risiko
  • Finanzierungskosten: richten sich nach gewählter Hauskauf-Finanzierung

Manche dieser Kosten beim Hauskauf lassen sich nicht vermeiden, wie bspw. Notar-, Grundbuchkosten und Grunderwerbsteuer. Andere Kaufnebenkosten, darunter Maklerprovision, Sanierungs- und Modernisierungsaufwendungen, können wiederum unter Umständen entfallen.

Hausbau versus Hauskauf: Nebenkosten

Praktisch alle Nebenkosten des Immobilienkaufs, mit Ausnahme etwaiger Modernisierungs- und Renovierungskosten, sind auch bei einem Hausbau zu zahlen. Darüber hinaus hast du bei der Errichtung eines Eigenheims mit zusätzlichen Kosten zu kalkulieren – und zwar insbesondere hierfür:

  • Bauantrag
  • Baugenehmigung
  • Bodengutachten
  • Erschließung
  • Vermessung
  • Architektin oder Architekt
  • Aushub
  • Baubegleitung

Insgesamt belaufen sich die Baunebenkosten auf etwa 15 bis 20 Prozent des Gesamtaufwands für den Hausbau. Verglichen mit einem Hauskauf sind die Nebenkosten hier also ein bisschen höher.

Notar- und Grundbuchkosten

Immobilienkaufverträge müssen zwingend notariell beurkundet und abgewickelt werden. Für diese Dienste stellt dir die Notarin bzw. der Notar rund 1,0 bis 1,5 Prozent des Kaufpreises in Rechnung. Zu diesen Notarkosten beim Hauskauf kommen noch Gebühren für das Grundbuch hinzu. Diese liegen bei circa 0,5 Prozent des Kaufpreises, sodass die Gesamtkosten für Notarin bzw. Notar und Grundbuch ungefähr 1,5 bis 2 Prozent betragen. 

Den Großteil davon, manchmal auch alles, hat für gewöhnlich der Käufer bzw. die Käuferin zu tragen. Hast du den Kaufvertrag unterschrieben, erhältst du anschließend eine entsprechende Rechnung mit Angabe einer Zahlungsfrist.

Grunderwerbsteuer

Bei jedem Erwerb eines Eigenheims oder Grundstücks erhebt das zuständige Finanzamt Grunderwerbsteuer. Die genaue Höhe der einmalig zu zahlenden Gebühr hängt von 2 Faktoren ab:

  • Kaufpreis bzw. Gegenleistung
  • Steuersatz

Letzterer liegt je nach Bundesland zwischen 3,5 Prozent (Bayern) und 6,5 Prozent (bspw. Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein). In der Regel wird vereinbart, dass die Käuferin bzw. der Käufer die Grunderwerbsteuer entrichtet. Generell jedoch ist auch die Verkäuferin bzw. der Verkäufer zur Zahlung dieser Gebühr verpflichtet. Zu begleichen ist die Steuer nach der Vertragsunterzeichnung beim Notar bzw. bei der Notarin. Nähere Informationen zu diesen Nebenkosten beim Hauskauf findest du in unserem Artikel zur Grunderwerbsteuer.

Maklerprovision

Beauftragst du eine Maklerin oder einen Makler mit der Haussuche, erhöhen sich deine Kosten für den Immobilienkauf. Zwar ist diese Gebühr grundsätzlich frei verhandelbar. Normalerweise werden jedoch marktübliche Provisionen, die sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden können, berechnet. Konkret bewegt sich die Maklerprovision zwischen

  • 4,76 Prozent (Niedersachsen Region B)
  • und 7,14 Prozent (bspw. Baden-Württemberg und Brandenburg) des Kaufpreises.

Wichtig: Die beiden Vertragsparteien teilen sich normalerweise die Maklerprovision. Bist du Käufer bzw. Käuferin, hast du höchstens die Hälfte der gesamten Gebühr zu tragen. Wie andere Nebenkosten beim Hauskauf auch ist die Maklerprovision meist nach der Beurkundung des Vertrags zu zahlen.

Grundsteuer

Möchtest du ein Haus kaufen, denke ebenso an die laufenden Nebenkosten. Dazu gehört auch die Grundsteuer. Sie wird von der jeweiligen Gemeinde einmal jährlich erhoben, wobei jedes Quartal ein Viertel davon zu zahlen ist. Wer zum 1.1. eines Jahres Eigentümer bzw. Eigentümerin des Grundstücks ist, muss diese wiederkehrenden Kosten nach dem Hauskauf übernehmen. Die Berechnung der auch als Objektsteuer bezeichneten Grundsteuer erfolgt nach einem komplexen Verfahren. In dieses fließen unter anderem folgende Faktoren ein:

  • Grundstücksgröße
  • Standort
  • Nutzungsart

Detaillierte, rechtsverbindliche Auskünfte zum Thema lassen sich im Grundsteuergesetz (GrStG) nachlesen. 

Gutachterkosten

Welche weiteren Kosten beim Hauskauf auf dich zukommen, hängt ferner davon ab, ob du eine Gutachterin oder einen Gutachter für den Hauskauf engagierst. Die Expertin bzw. der Experte kann den aktuellen Wert einer Bestandsimmobilie ermitteln oder die Baubegleitung bei einem Neubau übernehmen. Je nach Leistungsumfang fallen für einen Hauskauf um die 700 bis 1.000 Euro an. Beauftragst du die Expertin bzw. den Experten selbst, musst du für gewöhnlich auch die Rechnung begleichen.

Allerdings ist es ebenfalls möglich, dass sich Käufer/-in und Verkäufer/-in die Kosten für die Begutachtung teilen. Bezahlt wird die oder der Sachverständige in der Regel nach erbrachter Leistung bzw. wie zuvor vertraglich festgelegt.

Weitere Nebenkosten beim Immobilienkauf

Zu den bisher angeführten Kaufnebenkosten für ein Haus kommen normalerweise noch einige weitere hinzu, wie bspw. Aufwendungen für:

  • Umzug
  • neue Möbel
  • Sanierung bzw. Renovierung
  • Finanzierung
  • Versicherungen
  • bei Hausbau: Baunebenkosten

Kaufnebenkosten berechnen: Versicherungen berücksichtigen

Der Erwerb einer Immobilie birgt immer auch Risiken. Vor ihnen schützt du dich mit verschiedenen Versicherungen. Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer können bspw. abschließen:

  • Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung
  • Elementarversicherung
  • Wohngebäudeversicherung
  • Hausratversicherung
  • Risikolebensversicherung
  • Berufsunfähigkeitsversicherung
  • Restschuldversicherung
  • Rechtsschutzversicherung

Welche Versicherungen unbedingt nötig und welche optional sind, teilt dir eine Versicherungsfachfrau bzw. ein Versicherungsfachmann mit. Sie bzw. er kann dann auch direkt den Beitragssatz berechnen.

Was sind versteckte Nebenkosten?

Versteckte Nebenkosten beim Hauskauf sind Kosten, die du nicht erwartet bzw. nicht einkalkuliert hast. Beispiele hierfür sind unvorhergesehene Aufwendungen für Sanierungen, für den Umzug oder neue Möbel.

Wie du bei deiner Finanzierung die Nebenkosten berücksichtigen kannst, 
können dir auch unsere Spezialisten und Spezialistinnen für Immobilienkredite im Rahmen einer kostenlosen und unverbindlichen Beratung sagen.

So gehst du vor:
  • 1

    Informiere dich:

    Bei uns findest du Antworten auf alle deine Fragen und beste Konditionen für deine individuelle Immobilienfinanzierung!

  • 2

    Berechne deine Baufinanzierung:

    Spiele alle Varianten durch und finde deine perfekte Finanzierung.

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    Fordere dein persönliches Angebot an:

    Wir vergleichen die Zinsen von über 500 Banken und beraten dich zu allen Fragen rund um deine Finanzierung.

In diesem Artikel:

Wie hoch sind die Kaufnebenkosten?

Je nachdem, in welchem Bundesland du ein Haus kaufen willst, hast du unterschiedlich hohe Nebenkosten zu finanzieren. Denn sowohl die Grunderwerbsteuer als auch die übliche Maklerprovision richtet sich nach dem Bundesland, in dem sich die Immobilie befindet. Konkrete Zahlen zu den Nebenkosten eines Hauskaufs enthält folgende Tabelle:

Bundesland Grunderwerbsteuer Notar- & Grundbuchkosten Maklerprovision (Anteil Käufer/-in, inkl. USt.) Nebenkosten gesamt
Baden-Württemberg 5,0 % 2,0 % max. 3,57 % 10,57 %
Bayern 3,5 % 2,0 % max. 3,57 % 9,07 %
Berlin 6,0 % 2,0 % max. 3,57 % 11,57 %
Brandenburg 6,5 % 2,0 % max. 3,57 % 12,07 %
Bremen 5,0 % 2,0 % max. 2,98 % 9,98 %
Hamburg 5,5 % 2,0 % max. 3,12 % 10,62 %
Hessen 6,0 % 2,0 % max. 3,57 % 11,57 %
Mecklenburg-Vorpommern 6,0 % 2,0 % max. 2,98 % 10.98 %
Niedersachsen 5,0 % 2,0 % max. 3,57 % 12,07 %
Nordrhein-Westfalen 6,5 % 2,0 % max. 3,57 % 12,07 %
Rheinland-Pfalz 5,0 % 2,0 % max. 3,57 % 10,57 %
Saarland 6,5 % 2,0 % max. 3,57 % 12,07 %
Sachsen 5,5 % 2,0 % max. 3,57 % 11,07 %
Sachsen-Anhalt 5,0 % 2,0 % max. 3,57 % 10,57 %
Schleswig-Holstein 6,5 % 2,0 % 3,57 % 12,07 %
Thüringen 5,0 % 2,0 % max. 3,57 % 10.57 %

Wie werden die Kaufnebenkosten berechnet?

Bei der Kalkulation des Gesamtaufwands spielen die Kaufnebenkosten fürs Haus eine zentrale Rolle. Sie kannst du anhand der vorigen Tabelle bestimmen. Dazu ein Beispiel:

Du beabsichtigst für dich und deine Familie ein Reihenhaus in Bayern zu kaufen. Ein passendes, frisch saniertes Objekt wird von einer Maklerin für 450.000 Euro (Kaufpreis) angeboten. Welche zusätzlichen Kosten hier beim Hauskauf anfallen, haben wir für dich berechnet:

  • Grunderwerbsteuer Bayern: 3,5 % x 450.000 € = 15.750 €
  • Notar- und Grundbuchkosten: 2,0 % x 450.000 € = 9.000 €
  • Maklerprovision (maximal): 3,57 % x 450.000 € = 16.065 €
  • Nebenkosten insgesamt: 40.815 €

In diesem Fall würden sich die Nebenkosten des Hauskaufs auf rund 9 Prozent des Kaufpreises belaufen (40.815 Euro/450.000 Euro). Zu diesen Aufwendungen sind ggf. noch weitere Kosten, bspw. für den Umzug, dazuzurechnen.

Mit Baufinanzierungsrechner Kaufnebenkosten ermitteln

Wer die Kosten für einen Immobilienkauf mit einem Klick bestimmen möchte, greift auf unseren Baufi24 Baufinanzierungsrechner zurück. Das Tool nennt dir nicht nur die Nebenkosten, sondern bspw. auch eine monatliche Kreditrate sowie einen realistischen Darlehenszins.

Nebenkosten beim Hauskauf sparen

Mit rund 10 bis 15 Prozent des Kaufpreises sind die Nebenkosten kein unerheblicher Faktor beim Immobilienerwerb. Deshalb fragen sich viele: Wie lassen sich beim Hauskauf Nebenkosten einsparen?

Das sind unsere Spar-Tipps für die Kaufnebenkosten:

  1. Kaufe deine Immobilie in einem Bundesland mit geringerer Grunderwerbsteuer. Wenn du flexibel bist oder direkt an der Grenze zweier Bundesländer lebst bzw. suchst, kann das eine Option sein.
  2. Beim Neubau: Zahle lediglich auf das Grundstück Grunderwerbsteuer, indem du Grundstückskauf und Hausbau voneinander trennst.
  3. Verhandle mit dem bzw. der Verkäufer/-in über die Provision oder verzichte bei der Suche auf eine Maklerin oder einen Makler. Suche stattdessen dein Eigenheim direkt online über Immobilienportale oder nutze persönliche Kontakte.
  4. Führe zumindest einen Teil des Umzugs in Eigenregie durch, um Umzugskosten zu sparen. Möglicherweise lassen sich die Kosten für den Umzug sogar von der Steuer absetzen.
  5. Halte deine Kreditkosten gering, indem du Förderansprüche prüfst und in Anspruch nimmst und indem du dir über Baufi24 eine besonders zinsgünstige Baufinanzierung sicherst.

Kaufnebenkosten bei der Immobilienfinanzierung berücksichtigen

Bei einem Hauskauf gibt es für den Kaufpreis einen direkten Gegenwert - die Immobilie selbst. Dafür kannst du dir eine Hauskauf-Finanzierung beschaffen. Für die Nebenkosten existiert kein entsprechender Gegenwert und somit auch keine Kreditsicherheit. Aus diesem Grund erwartet die Bank für gewöhnlich, dass du bei deinem Hauskauf die Nebenkosten aus eigenen Mitteln finanzierst. Möchtest du über eine Vollfinanzierung auch die Nebenkosten abdecken? Verfügst du über ein sehr sicheres und zugleich hohes Einkommen, ist dies u. U. über eine dieser Darlehensarten möglich: 

  • 100-Prozent-Finanzierung: Der Hauskredit umfasst den kompletten Kaufpreis, jedoch keine Nebenkosten.
  • 110-Prozent-Finanzierung: Der Hauskredit deckt neben dem Kaufpreis auch 10 Prozent der Kaufnebenkosten für die Immobilie ab.
  • 120-Prozent-Finanzierung: Bei dieser Hausfinanzierung finanziert die Bank zusätzlich zum Kaufpreis 20 Prozent der Nebenkosten.

110-Prozent-Finanzierungen und 120-Prozent-Finanzierungen werden auch als Vollfinanzierungen bezeichnet, da du für sie in der Regel keinerlei Eigenkapital benötigst.

Hinsichtlich eines Hauskaufs gilt es einiges zu beachten. Lass dich von unseren erfahrenen Baufi24 Spezialisten und Spezialistinnen beraten: Unser Baufi24 Team informiert dich fachkundig. Zudem vergleichen wir die Angebote von mehr als 500 Banken und finden die für dich optimale Hauskauf-Finanzierung.

Unser Service und unsere Beratung ist für dich kostenfrei sowie unverbindlich. Wir machen dir ein maßgeschneidertes Angebot, dass zu deiner persönlichen udn finanziellen Situation passt und begleiten dich bis zum Kreditabschluss und darüber hinaus.

Häufig gestellte Fragen: Hauskauf Nebenkosten

  • Wie hoch sind die Nebenkosten beim Hauskauf?

  • Wie setzen sich die Kaufnebenkosten zusammen?

  • Lassen sich die Nebenkosten beim Hauskauf steuerlich absetzen?

  • Welche Kosten kommen beim Hauskauf noch hinzu?

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