Der Erwerb von Wohneigentum mit Eigenkapital hat zahlreiche Vorteile, wie etwa eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Kreditzusage sowie günstigere Hypothekenzinsen. Trotzdem mag es für manche Menschen interessant sein, ohne Eigenkapital einen Hauskauf zu tätigen. Steht bspw. aktuell ein sehr attraktives Objekt zum Verkauf, kannst du einen Erwerb ohne eigene Ersparnisse prüfen. Zudem entscheiden sich einige Kapitalanlegende für eine Vollfinanzierung. Hintergrund: Für Vermieterinnen und Vermieter erhöht sich die Rendite, wenn sie weniger Eigenkapital zum Hauskauf beisteuern. Bedingung dafür: Die Mieterträge liegen über den Finanzierungskosten.
Allerdings: Ein Eigenheim komplett fremdzufinanzieren, ist kein leichtes Unterfangen. Deshalb empfehlen wir: Vereinbare frühzeitig ein persönliches Beratungsgespräch mit unseren Baufi24 Expertinnen und Experten. Möchtest du ohne Eigenkapital eine Wohnung oder ein Haus kaufen, musst du in der Regel diese Voraussetzungen erfüllen:
- überdurchschnittliche Bonität
- hohes Einkommen
- ggf. weitere Sicherheiten stellen, wie eine zweite Kreditnehmerin/einen zweiten Kreditnehmer oder eine bereits schuldenfreie Immobilie
Was bedeutet eine „gute Bonität“?
Die Bonität (Synonym: Kreditwürdigkeit) steht für die Zahlungsfähigkeit und Zahlungwilligkeit einer Kreditnehmerin oder eines Kreditnehmers. Verfügst du über eine „gute Bonität“, heißt das, dass du deinen eingegangenen Zahlungsverpflichtungen höchstwahrscheinlich nachkommen kannst und wirst. Für eine solide Bonität solltest du insbesondere ein gutes Einkommen, bisher keine Schulden und deine bisherigen Rechnungen immer pünktlich beglichen haben.
Um die Kreditwürdigkeit der Antragstellerin oder des Antragstellers zu ermitteln, führt die Bank eine sogenannte Bonitätsprüfung durch. Dazu gibst du beim Kreditgebenden Auskunft über deine Einkommens- und Lebensverhältnisse. Ferner ist es üblich, dass die Bank eine Schufa-Auskunft einholt. Anhand dieser lässt sich die Kreditausfallwahrscheinlichkeit ebenfalls abschätzen.
Was ist mit „gutem Einkommen“ gemeint?
Willst du ein Haus kaufen, ohne auf Eigenkapital zurückzugreifen, musst du ein ausreichend hohes Einkommen vorweisen können. Was darunter genau zu verstehen ist, hängt auch von der jeweiligen Bank ab. Bei Baufinanzierungen gilt allgemein: Die Kreditrate darf höchstens 35 Prozent des Nettohaushaltseinkommens betragen.
Wer für seinen Hauskauf einen Kredit ohne Eigenkapital abschließen möchte, sollte einen Wert von 35 Prozent noch unterschreiten. Wie viel Geld du für deine monatliche Rate einsetzen kannst, findest du zudem anhand einer Haushaltsrechnung heraus. Abgesehen davon ist nicht allein die Höhe der Einkünfte entscheidend, sondern auch, wie sicher die Bezüge sind. So kommt etwa ein Hauskauf mit 50 Jahren ohne Eigenkapital in der Regel nur für Beamtinnen und Beamte auf Lebenszeit infrage. Bei einer Baufinanzierung für Beamte gelten nämlich andere Bedingungen und Konditionen. Erheblich schwieriger gestaltet sich eine Kreditbewilligung für Selbstständige, da diese kein festes Einkommen erzielen. Generell bekommen jüngere Leute häufiger einen Hauskredit ohne Eigenkapital. Schließlich bleibt ihnen noch mehr Zeit, um das Immobiliendarlehen zu tilgen.
Was bedeutet „gute Lage und Zustand des Hauses“?
Ob du ein Haus ohne Eigenkapital kaufen kannst, hängt nicht zuletzt von der jeweiligen Immobilie ab. Denn das Objekt fungiert als Kreditsicherheit für die Bank. Fehlen eigene Ersparnisse bei der Hauskauf-Finanzierung, ist die Immobilie oft die einzige Sicherheit. Deswegen sollte sich dein neues Eigenheim in einem guten Zustand und einer ansprechenden Lage befinden. Das heißt zum Beispiel:
- Die Immobilie steht in einer gefragten, womöglich gehobenen Wohnumgebung.
- Es handelt sich um einen Neubau oder eine gepflegte bzw. energetisch sanierte Bestandsimmobilie.