Sie wünschen ein verbindliches Finanzierungsangebot? Dann haben Sie zuerst Ihre Finanzsituation gegenüber dem Kreditgeber offenzulegen. Auf diese Weise bekommt die Bank die Möglichkeit, sich ein genaues Bild von der derzeitigen Bonität des Antragstellers zu verschaffen. Insbesondere folgende Faktoren beeinflussen die Kreditwürdigkeit:
- persönliche Lebenssituation
- monatliche Einkünfte
- monatliche Ausgaben
- vorhandene Vermögenswerte
- bestehende Darlehen und Darlehensanfragen
- Zahl der Bankkonten und Kreditkarten
- Höhe der eingeräumten Kontoüberziehung
- Zahlungsverhalten
- Geoscoring – Berücksichtigung der Wohnumgebung
Zu Beginn der Bonitätsprüfung erhebt die Bank die persönlichen Daten. Dazu übermittelt der Antragsteller Name, Anschrift und Geburtsdatum. Für Letzteres gilt allgemein: Je jünger der Darlehensnehmer ist, desto länger kann er den Kredit zurückzahlen. Zudem ist Ihr Familienstand von Interesse, wenn es um die Einstufung der Kreditwürdigkeit geht. So bietet beispielsweise ein Ehepaar mit zwei festen Einkommen der Bank zusätzliche Sicherheit. Weiterhin wirkt sich die Zahl der Kinder unter Umständen auf die Bewertung der Zahlungsfähigkeit aus. Denn viele Kinder verursachen hohe Kosten, was den Spielraum für die zu zahlende Darlehensrate einschränkt.
Auf Basis der persönlichen Daten prüft das kreditgebende Institut dann die aktuellen wirtschaftlichen Verhältnisse.
Bei Prüfung der Kreditwürdigkeit von großer Bedeutung: Einkommen, Ausgaben und Vermögen
Sie verfügen über ein sicheres, regelmäßiges Einkommen? Prima, das erhöht die Chance auf einen attraktiven Immobilienkredit. Privatpersonen haben dazu im Rahmen des Darlehensantrags ihr Nettoeinkommen anzugeben. Erhalten Sie zusätzlich Miete, Rente oder Einkünfte aus selbstständiger Arbeit? Diese und weitere Nebeneinkünfte gehören ebenfalls zum Einkommen. Ferner ist es bei der Bonitätsprüfung für die Bank wichtig zu wissen, wie sicher Ihre Einkünfte sind. Da etwa Beamte einen besonders sicheren Arbeitsplatz haben, wird deren Kreditwürdigkeit höher eingestuft als die von anderen Arbeitnehmern. Die Wahrscheinlichkeit für einen Kreditausfall erhöht sich auch, sofern der Darlehensnehmer einer befristeten Arbeit nachgeht oder er sich noch in der Probezeit befindet. Diesem Risiko trägt die Bank durch eine geringere Bonitätseinstufung Rechnung.
Um die individuelle Zahlungsfähigkeit zu bestimmen, spielen auf der anderen Seite die regelmäßigen Ausgaben eine maßgebliche Rolle. Zu diesen zählen unter anderem Kosten für Lebensmittel, Internet, Telefonie, aber auch Versicherungsprämien und Unterhaltsverpflichtungen. Der monatlich frei zur Verfügung stehende Geldbetrag ergibt sich aus der simplen Rechnung: Summe aller Einnahmen minus Summe aller Ausgaben. Die aktuelle Miete darf bei dieser Betrachtung außen vor gelassen werden. Schließlich entfällt diese, sobald die Baufinanzierung bewilligt ist und Sie in Ihr Eigenheim ziehen. Für eine positive wirtschaftliche Bonität muss das Einkommen dauerhaft über den Ausgaben liegen. Diesen Überschuss können Sie dann zur Deckung der anfallenden Darlehensraten heranziehen.
Bauherren und Immobilienkäufer, die Erspartes vorzuweisen haben, profitieren ebenfalls von einer höheren Kreditwürdigkeit. Zugleich verbessern Sie Ihre Kreditkonditionen, indem Sie mehr Eigenkapital in die Baufinanzierung einbringen. Neben Bankguthaben und Wertpapieren aller Art berücksichtigen Kreditinstitute bei der Bonitätsprüfung auch weitere Sicherheiten. Zu diesen gehören etwa bebaute wie unbebaute Grundstücke, die sich im Eigentum des Darlehensnehmers befinden.
Vorhandene Darlehen, Kreditkartenzahl und Dispohöhe beeinflussen ebenso die Kreditwürdigkeit
Bei der Einstufung der Zahlungsfähigkeit kommt den Wirtschaftsauskunfteien eine große Bedeutung zu. Denn über Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) & Co. erhalten Banken eine Vielzahl nützlicher Informationen zur Bonitätsprüfung. Haben Sie bereits Kredite oder Leasingverträge abgeschlossen, ist das in Ihrem Schufa-Eintrag vermerkt. Außerdem kann die Bank darüber ermitteln, ob die Raten für bestehende Finanzierungen pünktlich überwiesen wurden.
Sofern Sie innerhalb der letzten zwölf Monate Darlehensanfragen gestellt haben, sind diese auch bei der Schufa hinterlegt. Einträge dieser Art verringern den sogenannten Basisscore und damit die Kreditwürdigkeit. Daher ist es empfehlenswert, lediglich die Darlehenskonditionen beim gewünschten Kreditinstitut zu erfragen. Dies wird nämlich in Ihrem Schufa-Eintrag nicht festgehalten. Noch bequemer ist es, wenn Sie den Darlehensvergleich direkt einem Baufi24 Berater überlassen. In diesem Fall beschafft er alle relevanten Daten und erarbeitet ein passgenaues Konzept für Ihren Immobilienkredit.
Es ist nicht allen bewusst, aber die Anzahl der Bankkonten und Kreditkarten hat ebenfalls Einfluss auf die Bonitätsprüfung. Wer über wenige Bankverbindungen verfügt, sammelt bei der Schufa Pluspunkte. Ferner erhöhen Sie Ihre Kreditwürdigkeit, wenn Sie einer Bank längere Zeit treu bleiben beziehungsweise selten das Kreditinstitut wechseln.
Bauherren und Immobilienkäufer, die ein festes Einkommen erzielen, bekommen in der Regel einen Dispokredit von der Bank eingeräumt. Sollten Sie solvent sein und Sicherheiten vorweisen können, erhalten Sie einen größeren Kreditrahmen gewährt. Gut zu wissen: Die genaue Höhe des eingerichteten Dispokredits wird an die Schufa übermittelt und kann das Scoring verbessern.