Annuitätendarlehen oder Bausparvertrag

Annuitätendarlehen vs. Bausparvertrag: Welche ist die optimale Lösung für einen Immobilienkauf oder Hausbau? Baufinanzierung mit Annuitätendarlehen und Bausparvertrag einfach erklärt: Vorteile, Nachteile und Vergleich.

Das Wichtigste in Kürze

Die Frage „Annuitätendarlehen oder Bausparvertrag?“ lässt sich nicht pauschal beantworten, denn was besser ist, hängt insbesondere von deiner persönlichen Situation und deinen Wünschen ab.

Wer erst in einigen Jahren eine Immobilie kaufen oder bauen und bis dahin Eigenkapital ansparen will, für den kann ein Bausparvertrag interessant sein.

Möchtest du möglichst bald Wohneigentum erwerben und verfügst bereits über einige Ersparnisse, dann bietet sich ein Annuitätendarlehen an.

Während ein Bausparvertrag unter anderem durch vermögenswirksame Leistungen und die Arbeitnehmersparzulage gefördert werden kann, lässt sich ein Annuitätendarlehen oft durch eine zinsgünstige KfW-Förderung ergänzen.

In diesem Ratgeber:
Author Ivan Volic
Experte Bausparen & Baufinanzierung
Aktualisiert am 05.06.2025

Annuitätendarlehen oder Bausparvertrag: Was ist besser?

Den Kauf oder Bau eines Eigenheims kannst du auf unterschiedliche Weise finanzieren. Die hierfür gängigste Lösung ist ein gut planbares Annuitätendarlehen. Manchmal ergibt aber auch der Abschluss eines Bausparvertrags Sinn. Willst du die Frage „Annuitätendarlehen oder Bausparvertrag?“ klären, solltest du jedoch wissen: Eine allgemeine Antwort darauf gibt es leider nicht. Welche Variante die bessere ist, hängt nämlich von individuellen Faktoren ab, wie von deiner persönlichen Situation und deinen Zielen.

Überblick: Bausparvertrag vs. Annuitätendarlehen

Ob ein Bausparvertrag oder doch ein Annuitätendarlehen zur Immobilienfinanzierung für dich sinnvoll ist, richtet sich insbesondere nach dem gewünschten Kaufzeitpunkt der Immobilie. Daneben spielen weitere Aspekte eine Rolle.

Baufinanzierung mit Bausparvertrag

Wählst du einen Bausparvertrag, sparst du zuerst Eigenkapital an und erhältst später ein Bauspardarlehen. Eine Baufinanzierung über einen Bausparvertrag verläuft generell in 3 Phasen: 

  1. Ansparphase: Zu Beginn leistest du monatliche Sparraten, die verzinst werden.
  2. Zuteilungsphase: Hast du genug Kapital angespart und erfüllst weitere Voraussetzungen, dann darfst du über das zuvor vereinbarte Bauspardarlehen verfügen. Zusammen mit dem Bausparguthaben und ggf. einem zusätzlichen Immobilienkredit lässt sich nun das neue Eigenheim finanzieren.
  3. Darlehensphase: Nach der Auszahlung des Darlehens führst du dieses über monatliche Raten zurück.

Entscheidest du dich für eine Baufinanzierung über eine Bausparkasse, werden die Zinskonditionen für das Bausparguthaben und -darlehen bereits zum Vertragsabschluss verbindlich vereinbart. Neben diesem Vorteil bringt ein Bausparvertrag allerdings auch Nachteile mit sich. Hier die wichtigsten Bausparvertrag Vorteile und Nachteile:

Vorteile Bausparvertrag
Nachteile Bausparvertrag
  • fest vereinbarte Spar- und Darlehenszinsen sorgen für Planungssicherheit 
  •  meist günstige Darlehenszinsen 
  •  kontinuierlicher Vermögensaufbau 
  • grundsätzlich mit Förderungen kombinierbar 
  • Sondertilgungen in Darlehensphase sind möglich 
  • Vertrag lässt sich nicht nur für einen Immobilienkauf oder -bau nutzen 
  • innerhalb der Ansparphase ist der Vertrag kündbar 
  •  teure Abschlussgebühr 
  • gering verzinstes Sparguthaben
  • klassischer Bausparvertrag zum Sofortkauf/-bau ungeeignet 
  • Auszahlungstermin Bauspardarlehen bzw. Bausparsumme nicht klar
  • Bausparsumme allein für Hauskauf/-bau normalerweise nicht ausreichend

Förderungen und Zuschüsse beim Bausparvertrag

Willst du deinen Bausparvertrag zur Baufinanzierung einsetzen, prüfe, ob du von Förderungen profitieren kannst:

  • Vermögenswirksamen Leistungen (VwL): Hierbei handelt es sich um freiwillig gewährte Zulagen, die für gewöhnlich deine Arbeitgeberin/dein Arbeitgeber in den Bausparvertrag einzahlt.
  • Arbeitnehmersparzulage: Erhältst du VwL, kann dir der Staat unter bestimmten Bedingungen eine Arbeitnehmersparzulage in Höhe von jährlich maximal 43 Euro für Singles (Paare: 86 Euro) in deinen Vertrag überweisen.
  • Wohnungsbauprämie: Verwendest du deinen Bausparvertrag für einen wohnwirtschaftlichen Zweck, kann ebenso die Wohnungsbauprämie für dich infrage kommen. Hierüber zahlt der Staat bis zu 70 Euro (Singles) bzw. 140 Euro (Paare) im Jahr.
  • Wohn-Riester: Es besteht die Möglichkeit, einen Bausparvertrag mit Wohn-Riester zu kombinieren. Über die staatliche Förderung erhältst du eine jährliche Grundzulage von höchstens 175 Euro sowie ggf. zusätzlich eine Kinderzulage und/oder einen Berufseinsteigerbonus.
Foto Berechnung Annuitätendarlehen vs. Bausparvertrag Hand Taschenrechner

Immobilienfinanzierung mit Annuitätendarlehen

Zur Finanzierung eines Hauses oder einer Wohnung ist das Annuitätendarlehen für gewöhnlich die erste Wahl. Denn mit diesem kannst du deinen Wunsch nach den eigenen vier Wänden schnell und unkompliziert realisieren. Zu den zentralen Eigenschaften eines Annuitätendarlehens zählen: 

  • Kredit mit fixer monatlicher Darlehensrate, bestehend aus Zins und Tilgung
  • mit Zinsbindung, häufig zwischen 5 und 25 Jahren
  • Immobilie fungiert als Kreditabsicherung (dazu wird eine sogenannte Grundschuldbestellung veranlasst)
  • am Ende der Zinsbindung verbleibt eine Restschuld, für die eine Anschlussfinanzierung nötig ist

Ziehst du ein Annuitätendarlehen einem Bauspardarlehen vor, brauchst du dafür einerseits in der Regel auch etwas Eigenkapital. Andererseits kannst du dein Eigenheim über diesen Kredittyp sofort erwerben bzw. bauen. Nachfolgend die Vor- und Nachteile eines Annuitätendarlehens:

Vorteile Annuitätendarlehen
Nachteile Annuitätendarlehen
  • konstante monatliche Raten schaffen Planungssicherheit
  • fester Zinssatz innerhalb der Zinsbindung 
  • oft günstige Zinsen 
  • Restschuld verringert sich mit jeder Rate 
  • weniger flexibel, da Annuitätendarlehen nicht einfach kündbar 
  • bei vorzeitiger Kündigung Vorfälligkeitsentschädigung fällig
  • vertragliche Änderungen, etwa bezüglich Sondertilgungen oder Tilgungssatzwechsel, kosten meist zusätzliches Geld  
  • für später erforderliche Anschlussfinanzierung womöglich steigende Zinskosten 

Annuitätendarlehen berechnen

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Förderungen und Zuschüsse beim Annuitätendarlehen

Hauskaufende oder -bauende, die ein Annuitätendarlehen abschließen, können dieses durch bestimmte Förderungen bzw. Zuschüsse ergänzen. Hierfür interessant sind: 

  • KfW-Förderungen: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt unter anderem zinsgünstige Darlehen an Immobilienkaufende und -bauende. Familien und der Bau oder Kauf klimafreundlicher Wohngebäude werden dabei besonders unterstützt.
  • BAFA-Förderung: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ist der richtige Ansprechpartner, wenn du bestimmte energetische Einzelmaßnahmen zur Sanierung deiner Bestandsimmobilie finanzieren willst. In diesem Fall gewährt das BAFA einen Zuschuss.

Darüber hinaus bieten einige Landesbanken und Gemeinden ergänzende Förderungen für Hauskaufende und -bauende an. Unsere Experten und Expertinnen können dich rund um das Thema Annuitätendarlehen sowie Fördermittel beraten.

So gehst du vor

  • Informiere dich

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In diesem Ratgeber:

Im Vergleich: Annuitätendarlehen oder Bausparvertrag

Ist ein Bausparvertrag oder ein Annuitätendarlehen die bessere Lösung? Hier lohnt sich eine direkte Gegenüberstellung. Die Tabelle vergleicht die beiden Optionen nach verschiedenen Merkmalen:

Merkmal
Annuitätendarlehen 
Bausparvertrag 
Verwendungszweck 
für sofortigen Immobilienkauf/-bau 
für späteren Immobilienkauf/-bau oder lediglich zum Ansparen von Eigenkapital 
Funktionsweise 
herkömmliches Immobiliendarlehen mit konstanten Raten 
zuerst Kapitalbildung (Ansparphase), anschließend Vergabe eines Bauspardarlehens (Darlehensphase) 
Zinsen 
fixer Sollzins innerhalb der Zinsbindung 
Guthaben- und Darlehenszinsen stehen schon zum Vertragsabschluss fest 
Förderungen 
ergänzende KfW-Förderungen möglich
bspw. VwL, Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie 
Flexibilität 
 je nach Vertrag bspw. Sondertilgungen/Tilgungssatzwechsel zulässig, aber keine vorzeitige Kündigung 
Spar- und Darlehensraten fest, Sparguthaben grundsätzlich flexibel einsetzbar, Kündigung in Ansparphase möglich 
Gesamtkosten 
meist geringer, da günstige Zinsen 
oft höher, da teure Abschlussgebühr bei niedrigen Sparzinsen 

Annuitätendarlehen oder Bausparen: Wann ist was sinnvoll?

Sowohl eine Baufinanzierung mit Bausparvertrag als auch mit Annuitätendarlehen hat spezifische Vor- und Nachteile. Welche für dich die beste Wahl ist, richtet sich vor allem nach deiner persönlichen Situation und deinen Wünschen.

Wann lohnt sich ein Bausparvertrag mehr als ein Annuitätendarlehen?

Besitzt du wenig Eigenkapital und beabsichtigst keinen sofortigen Kauf, dann könnte ein Bausparvertrag sinnvoll sein. Allerdings solltest du den Bausparvertrag später auch tatsächlich für einen Immobilienerwerb oder -bau verwenden. Denn nur dann kannst du von mehreren Förderungen und günstigen Darlehenszinsen profitieren.

Wann lohnt sich ein Annuitätendarlehen mehr als ein Bausparvertrag?

Alle, die zeitnah eine Immobilie bauen oder erwerben möchten und über Ersparnisse verfügen, nehmen normalerweise ein Annuitätendarlehen auf. Ein solches ist außerdem von den Gesamtkosten her in der Regel günstiger als ein Bausparvertrag.

Annuitätendarlehen oder Bausparvertrag? Unsere Baufi24 Expertinnen und Experten für Immobilienfinanzierungen helfen dir hier jederzeit weiter. Sie beraten dich: 

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Häufig gestellte Fragen: Bausparvertrag oder Annuitätendarlehen?

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