Ökologisch bauen und modernisieren
Aufgrund der steigenden Brennstoff- und Energiepreise erscheint vielen Bauwilligen die Finanzierung eines Eigenheims als unkalkulierbares Risiko. Für umweltbewusste Bauvorhaben gibt es jedoch staatliche Fördermittel. So schlägt der Bauherr zwei Fliegen mit einer Klappe: Er reduziert sowohl seine zukünftigen Energie- als auch seine Finanzierungskosten.Eine Anlaufstelle für solche Fördermittel ist die KfW Förderbank. Sie vergibt Darlehen zum Wohneigentumserwerb, fördert mit vier verschiedenen Programmen aber insbesondere auch umweltschonende Bau- oder Umbauvorhaben. Die Zinsen für diese Darlehen liegen in der Regel unterhalb der sonst üblichen Marktzinsen. Welches Programm konkret in Frage kommt, hängt in erster Linie von der Art des Vorhabens ab.
Die Programme: Von der neuen Heizung bis zum Energiesparhaus Wer seinen Altbau komplett modernisieren lässt, um die Energiekosten zu senken, kann aus dem CO2-Geäbudesanierungsprogramm Programm einen Kredit von bis zu 50.000 Euro erhalten. Die Baumaßnahmen müssen dazu beitragen, den CO2-Ausstoß der Immobilie deutlich zu verringern. Dabei bietet die KfW vier Standard-Maßnahmenpakete und ein flexibles Individualpaket. Das Paket 2 beispielsweise umfasst folgende Bestandteile: Austausch der Heizung, Wärmedämmung des Daches, Wärmedämmung der Kellerdecke und Erneuerung der Fenster. Neu ab 2007 ist, dass es in dem Programm jetzt alternativ auch eine Zuschussvariante gibt. Statt eines Darlehens steuert die Bank dann für eines der Maßnahmenpakete fünf Prozent, maximal jedoch 2.500 Euro der Kosten bei. Erreicht das sanierte Gebäude Neubau-Standard kann der Bauherr das Doppelte kassieren - also zehn Prozent der Kosten, höchstens jedoch 5.000 Euro.
Darlehen aus dem Programm "Wohnraum modernisieren" gibt es, wenn der Bauherr nicht das ganze Haus, sondern nur einzelne Teile erneuern möchte. Förderfähig sind alle Vorhaben, bei denen Wohnraum saniert oder Instand gesetzt wird. Dazu zählen bei der Variante Öko-Plus zum einen klimaschutzrelevante Maßnahmen wie beispielsweise die Dämmung der Gebäudeaußenhülle, die Erneuerung der Fenster sowie der Austausch von Einzelöfen und Nachtspeicherheizungen. Darüber hinaus werden auch allgemeine Erneuerungen gefördert, zum Beispiel der An- und Ausbau von Balkonen oder die Badrenovierung. Bei beiden Varianten finanziert die KfW bis zu 100 Prozent der förderfähigen Kosten. Für Öko-Plus-Maßnahmen gibt es maximal 50.000 Euro pro Wohneinheit, bei STANDARD-Maßnahmen kann der Bauherr ein Darlehen bis höchstens 100.000 Euro aufnehmen.
Auch den Bau oder Kauf von Öko-Häusern unterstützt die KfW Bank. Aus dem Programm "Ökologisch bauen" kann der Bauherr Kredite für Energiesparhäuser erhalten. Als solche gelten Immobilien mit einem Primärenergiebedarf von 40 oder 60 kWh pro Quadratmeter und Jahr sowie Passivhäuser. Darüber hinaus gibt es aber auch Geld für den Einbau von Heizungstechnik auf Basis erneuerbarer Energien, Kraft-Wärme-Kopplung und Nah-/ Fernwärme bei Neubauten. Das Darlehen darf 100 Prozent der Baukosten ohne Grundstück betragen, ist aber auf höchstens 50.000 Euro beschränkt.
Neben den beschriebenen Maßnahmen im Bereich Wohnimmobilien fördert der Staat außerdem noch Investitionen in kleinere Photovoltaikanlagen. Wer sein Haus mit einer Solaranlage ausstattet oder eine bereits vorhandene Anlage erweitert, kann im Rahmen des Programms "Solarstrom erzeugen" ein Darlehen von bis zu 50.000 Euro beantragen.
Die beschriebenen Förderprogramme lassen sich grundsätzlich miteinander kombinieren. Ein konsequent ökologischer Hausbau oder eine entsprechende Runderneuerung kann so zu äußerst günstigen Konditionen realisiert werden.