Die meisten Menschen haben ein Girokonto und daneben vielleicht noch ein Tagesgeldkonto. Wer sich etwas intensiver mit seinen Finanzen beschäftigt, benötigt zudem ein Depot für seine Wertpapiere. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Spätestens wenn Sie ein Hauses oder einer Wohnung kaufen möchten, fangen die meisten Kaufenden an, sich intensiver mit dem Thema Geld zu beschäftigen. Dazu gehört zwingend, das vorhandene Vermögen auf den Prüfstand zu stellen. Reicht dieses für den Kaufpreis und die Kaufnebenkosten nicht aus, muss eine Finanzierung geplant werden.
Nun wird es interessant, denn es gibt zahlreiche Varianten, das Eigenheim zu finanzieren. Die beliebteste und häufigste Art der Finanzierung ist das klassische Annuitätendarlehen. Außerdem gibt es Immobilienkredite mit variabler Verzinsung. Besondere Varianten sind Volltilgerdarlehen, endfällige Darlehen und Forward-Darlehen. Als Sonderform der variablen Verzinsung gibt es noch das Cap-Darlehen, das wir in diesem Beitrag genauer unter die Lupe nehmen. Der englischsprachige Begriff „Cap“ heißt übersetzt Mütze, Kappe oder auch Obergrenze.
Der deutsch-englische Begriff Cap-Darlehen lässt sich mit „Obergrenzendarlehen“ übersetzen. Damit ist eine Obergrenze des Sollzinses gemeint. Wer ein solches Cap-Darlehen abschließt, hat folglich die Garantie, dass die Höhe des Hypothekenzinses die vereinbarte Grenze nicht überschreitet. Dieser Vorteil hat seinen Preis. Darlehensnehmende müssen für die Flexibilität und Sicherheit einen Aufschlag auf den Zins bezahlen. Der Aufschlag kann bei bis zu zwei Prozent liegen.
Bei dem Immobilienkredit selbst handelt es sich um eine Sonderform des variabel verzinsten Darlehens. Je nach der Entwicklung der Marktzinsen können Sie von sinkenden Sollzinsen profitieren. Durch die eingebaute Obergrenze laufen die Immobilienbesitzer/-innen keine Gefahr, durch steigende Sollzinsen belastet zu werden.
Der Zinssatz eines Cap-Darlehens wird regelmäßig an den Marktzins angepasst. Dazu dient der EURIBOR als Referenzzins. Die Abkürzung EURIBOR steht für Euro InterBank Offered Rate. In Höhe des EURIBORS leihen sich Geschäftsbanken in Europa für einen kurzen Zeitraum untereinander Geld. Im Kreditvertrag für das Cap-Darlehen wird vereinbart, dass der Sollzins im Abstand von üblicherweise sechs Monaten überprüft und an den dann gültigen EURIBOR angepasst wird.
Der Zinssatz variabler Darlehen wird im Vergleich in der Regel alle drei Monate neu festgelegt. Die Obergrenze, also der Cap, wird von der Bank für einen Zeitraum zwischen 3 und 15 Jahren festgeschrieben.