Wie beschrieben, zeigt die Mietrendite an, ob sich der Kauf und die Vermietung einer bestimmten Immobilie wirtschaftlich lohnen könnten. Doch wie lässt sich die Rendite einer Immobilie berechnen? Hierzu ist als Erstes ein Blick auf den Begriff sinnvoll: Unter Rendite ist allgemein der Jahresertrag einer Geldanlage zu verstehen – als Anlage dient hier eine Immobilie.
Zur Ermittlung der Rendite stehen verschiedene Verfahren zur Auswahl. Die bei Immobilienkäufen am häufigsten verwendeten Kennziffern sind:
- Bruttomietrendite
- Nettomietrendite
- Mietpreismultiplikator
- Eigenkapitalrendite
- Objektrendite
Vergleichsweise einfach lässt sich die Bruttomietrendite errechnen.
Bruttomietrendite berechnen
Im Folgenden erklären wir, wie du die Bruttomietrendite mit einfachen Formeln selbst berechnest. Es gilt:
(Bruttomieteinnahmen pro Jahr / Kaufpreis) x 100 = Bruttomietrendite in Prozent
Die Bruttomieteinnahmen erhältst du, indem du die monatliche Kaltmiete mit 12 (für die Anzahl der Monate) multiplizierst. Um die Rendite zu berechnen, wird das Ergebnis durch den Kaufpreis geteilt und das Resultat mit 100 multipliziert. Dazu ein kurzes Beispiel: Für eine 3-Zimmer-Neubauwohnung in gefragter Großstadtlage möchte der Eigentümer 300.000 Euro haben. In dem vermieteten Objekt lebt ein Paar, das monatlich 1.000 Euro Kaltmiete zahlt. Somit ergibt sich:
[(1.000 Euro x 12) / 300.000 Euro] x 100 = 4,0 Prozent
Üblicherweise liegt die Mietrendite beim Bruttoverfahren zwischen 2 und 5 Prozent. Ein Wert von 4 Prozent gilt als solide. Möchtest du für ein bestimmtes Postleitzahlengebiet die zu erwartende Bruttomietrendite erfahren, musst du diese aber nicht selbst berechnen. Nutze dafür einfach den kostenlosen Mietrenditerechner.
Bei der Bruttomietrendite ist allerdings Folgendes zu beachten:
- Die Jahresbruttomieteinnahmen berücksichtigen nicht die Kosten, die bei der Vermietung anfallen.
- Zugleich sind im Kaufpreis keinerlei Nebenkosten des Erwerbs enthalten.
Aufgrund dessen ist die Aussagekraft der Bruttomietrendite für potenzielle Vermieter/-innen begrenzt.
Nettomietrendite berechnen
Eine bessere Entscheidungshilfe liefert die Nettomietrendite. Sie berechnet sich nach folgender Formel:
(Jahresnettomieteinnahmen / Kaufpreis zuzüglich Nebenkosten) x 100 = Nettomietrendite in Prozent
Zu den Jahresnettomieteinnahmen gelangst du, indem du von den Jahresbruttomieteinnahmen folgende Posten abziehst:
- Rücklagen für Reparaturen, Instandhaltung und Leerstandszeiten
- Betriebskosten, die nicht auf die Mieter/-innen umgelegt werden dürfen
- Kosten für Verwaltung
Des Weiteren rechnen Immobilieninteressierte zum Kaufpreis die Nebenkosten beim Hauskauf hinzu. Diese sind:
Beauftragst du vor dem Kauf eine Gutachterin bzw. einen Gutachter oder führst du unmittelbar nach Erwerb Renovierungsarbeiten durch, addiere die dafür veranschlagten Kosten ebenfalls zum Kaufpreis. Nach obiger Formel lässt sich nun die Mietrendite nach der Nettomethode bestimmen. Gegenüber der Bruttomietrendite hat diese Kennzahl den Vorteil, dass sie die Ausgaben der Vermietung sowie die Kaufnebenkosten ebenfalls abbildet. Setzt du bei der Entscheidungsfindung auf die Nettomietrendite, sollte jedoch klar sein: Die Finanzierungskosten sowie die individuelle steuerliche Situation des Käufers/der Käuferin werden bei der Berechnung der Kennzahl außen vor gelassen.