Wir haben bereits die Brutto- und Nettorendite erklärt. Darüber hinaus gibt es folgende Ansätze, die Rendite zu ermitteln:
- die Objektrendite
- den Mietpreismultiplikator und
- die Eigenkapitalrendite.
Die Objektrendite ist wichtig, wenn Sie für die Finanzierung der Anlageimmobilie einen Immobilienkredit aufnehmen müssen. Die Objektrendite versucht, einen Rat zu geben, wie hoch der Anteil an Fremdkapital in der Baufinanzierung sein darf oder gar soll. Sofern die geschätzte Objektrendite über dem Zinssatz des Immobilienkredits liegt, steigern Sie die Rendite mit einem höheren Anteil an Fremdkapital. Das wird auch Leverage-Effekt genannt. Die Objektrendite errechnet sich aus dem Verhältnis der Nettoerträge aus der Vermietung zum Kaufpreis inklusive Nebenkosten.
Im Detail wird die Objektrendite wie folgt ermittelt:
- Nettokaltmiete pro Jahr abzüglich Kosten (Rücklagen, Verwaltung, Steuern, Nebenkosten, die der Eigentümer nicht auf seine Mieter umlegen kann)
- geteilt durch:
- Kaufpreis zuzüglich Nebenkosten des Kaufes
Ein Rechenbeispiel zur Objektrendite:
- Nettokaltmiete von 13.200 Euro pro Jahr abzüglich durchschnittlicher Kosten von jährlich insgesamt 3000 Euro (Rücklagen, Verwaltung, Steuern, Nebenkosten, die nicht umgelegt werden können)
- geteilt durch:
- Kaufpreis (350.000 Euro) zuzüglich Nebenkosten des Kaufes (35.000 Euro), ergibt 385.000 Euro
Die Formel für die Objektrendite lautet dann: (13.200 – 3.000)/385.000 * 100 = Objektrendite von 2,65 Prozent
Die 2,65 Prozent Objektrendite vergleicht der Käufer mit seinem Darlehenszins. Liegt der Zins des Immobilienkredits darunter, könnte sich ein höherer Einsatz von Fremdkapital lohnen.
Was ist der Mietpreismultiplikator?
Der Mietpreismultiplikator dient dazu, zu prüfen, ob der Kaufpreis angemessen ist. Er zeigt, wie viele Jahresnettokaltmieten nötig sind, um den Kauf der Immobilie inklusive Nebenkosten der Baufinanzierung sowie Kosten der Sanierung zu finanzieren. Anders ausgedrückt: Er zeigt an, nach wie vielen Jahren Sie den Kaufpreis durch die Mieteinnahmen wieder verdient haben. Die Berechnung ist recht einfach, da der Kaufpreis inklusive Nebenkosten durch die erwarteten Nettomieteinnahmen geteilt wird. Gleichzeitig lässt er zum Beispiel den Ausfall von Mieteinnahmen oder steuerliche Aspekte außen vor.
Ein Rechenbeispiel zum Mietpreismultiplikator:
- Kaufpreis + Kaufnebenkosten = 385.000 Euro
- Kosten für Sanierung = 10.000 Euro
- Nettokaltmiete pro Jahr: 13.200 Euro
Mietpreismultiplikator: 395.000 Euro / 13.200 Euro = 30
Die Höhe der Miete lässt sich an der bisherigen Miete ablesen oder Sie ziehen lokale Mietspiegel zurate. Der Vervielfältiger von 30 aus dem Rechenbeispiel liegt recht hoch und ist nur für eine attraktive und hochpreisige Lage angemessen.