Eigenkapital entlastet Hauskäufer bei der Immobilienfinanzierung. Je weniger eigene Mittel Kreditnehmer aufbringen, desto höher muss der Immobilienkredit sein, den sie bei einer Bank beantragen. Gleichzeitig dauert es in der Regel umso länger, bis die Immobilie abbezahlt ist. Ein Haus ohne Eigenkapital zu kaufen, erfordert somit eine höhere finanzielle Belastbarkeit sowie Zahlungsdisziplin - und das viele Jahre lang.
Das Eigenkapital muss zur Kreditbeantragung verfügbar sein. Hauskäufer müssen sich Gedanken machen, wie viel Eigenmittel in das Finanzierungskonzept einfließen sollen. Es ist davon abzuraten, alle verfügbaren Ersparnisse zu verplanen. Eine Reserve sollte auf einem Tagesgeldkonto verbleiben, damit nicht unerwartete Ausgaben später Zahlungsschwierigkeiten auslösen. Vier bis sechs Nettomonatsgehälter sind dafür ausreichend. Außerdem müssen eigene Mittel für spätere Ausgaben zum Einzug ins Eigenheim vorhanden sein, beispielsweise für Umzugskosten, neue Möbel, Modernisierungsaufwendungen oder eventuelle Doppelbelastungen durch Miete und Darlehensrate.
Wie wichtig ist eigenes Kapital beim Hauskauf?
Kreditinstitute verlangen in der Regel, dass Hauskäufer einen Anteil von 15 bis 30 Prozent Eigenkapital an der Immobilienfinanzierung einbringen. Damit verringert sich nicht nur die finanzielle Belastung durch Hypothekenzinsen und Tilgungsraten für die künftigen Eigentümer. Auch für Banken vermindert sich das Risiko, den Kreditbetrag nicht zurückzubekommen. Darüber hinaus sind Kreditnehmer, die weniger Darlehen in Anspruch nehmen, auch besser gegen die Auswirkungen unerwarteter Ausgaben oder höherer Zinsen bei der Anschlussfinanzierung abgesichert.
Die Verbrauchereinkünfte müssen dauerhaft deren Aufwendungen überschreiten. Wer es nicht schafft, sich über mehrere Jahre hinweg ein finanzielles Polster anzusparen, kommt möglicherweise in Schwierigkeiten, über einen langfristigen Zeitraum gleichmäßig Raten abzuzahlen. Davon gehen Geldinstitute aus, die einschätzen müssen, inwieweit die Sicherheit der Kreditrückzahlung gegeben ist. Das Kreditrisiko erhöht sich mit dem Darlehensbetrag. Im Falle der Zahlungsunfähigkeit des Kreditnehmers muss das Haus ggf. zwangsversteigert werden und das führt unter Umständen zu sehr hohen nicht rückzahlbaren Schulden.
Was wird als Eigenkapital angerechnet?
Neben Bankguthaben, zuteilungsreifen Bausparverträgen, Bargeld oder fälligen Lebensversicherungen gehören ebenso Kredite vom Arbeitgeber, Fördermittel und Wertpapiere sowie Edelmetalle zu den Eigenmitteln. Jedes Kreditinstitut entscheidet nach spezifischen Kriterien, in welcher Höhe schwankende Werte als Eigenkapital anerkannt werden.
Das Eigenkapital ersetzen können beispielsweise Darlehen von Verwandten, die diese oftmals gern ihren Kindern, Enkeln oder anderen Familienangehörigen zur Verfügung stellen. Auch wenn Sie ein bezahltes Grundstück besitzen, zählt das als eigenes Kapital, das zur Finanzierung eingesetzt werden kann. Das gleiche trifft zu, wenn Sie eine andere, lastenfreie Immobilie einbringen. Dann brauchen Sie weniger Eigenkapital in Form von sonstigem Vermögen.