Dämmstoffe zur Außendämmung - welche sind die Richtigen?

Dämmen soll die Heizkosten in Wohnung oder Haus senken. Dafür gibt es unterschiedliche Dämmstoffe mit unterschiedlichen Eigenschaften. Auch unterstützen zahlreiche Institutionen das Dämmen mit Fördergeldern. Ob sich Dämmmaßnahmen tatsächlich auch finanziell lohnen, ist hingegen nicht sicher. Ein Überblick soll dennoch die Auswahl erleichtern.
1. Styropor
Der Klassiker unter den Dämmstoffen. Es wird aus Polystyrol gefertigt. Der Vorteil: Eine gute Dämmwirkung bei vergleichsweise geringem Preis, die Dämmwirkung gegen Hitze ist hingegen schwach. Außerdem ist Styropor leicht entflammbar, was bei Bränden zu großen Problemen führt. Ein weiterer Nachteil: Ist Feuchtigkeit in die Dämmung eingedrungen, so dauert es sehr lange, bis das Styropor wieder austrocknet, manchmal auch gar nicht und dann ist Styropor eine Brutstätte für Algen und Schimmel. Es werden zwar zur Bekämpfung der Schädlinge Pestizide aufgebracht, doch dies führt bei Auswaschung zu Bodenproblemen, zum anderen sind Pestizide nicht jedermanns Sache. Für Fachwerkhäuser ist zudem Styropor völlig ungeeignet.
2. Mineralwolle oder Glaswolle
Dieses Dämmmaterial wird ebenfalls häufig eingesetzt. Die Dämmwirkung ist ebenfalls gut, bei einem niedrigen Preis. Dafür gibt es einen gravierenden Nachtteil: den Hitzeschutz im Sommer. Dieser schwankt zwar etwas von Hersteller zu Hersteller, jedoch neigt die Mineralwolle dazu, sich im Sommer stark aufzuheizen und die Wärme langsam abzugeben. Die Folge: Der Wohnraum heizt sich dann auch auf. Hier zeigte das sogenannte Lichtenfelser Experiment erschreckende Werte bei Mineralwolle. Hierbei wurden Dämmstoffe mit einer Infrarotlampe über 20 Minuten beschienen. Während beim Holz die Temperatur gleich blieb, stieg sie bei einem Vollziegel um rund 2 Grad an, bei Styropor um rund 14 Grad und bei der Mineralwolle um satte 38 Grad. Die Temperatur wurde an der Innenseite (Innenwand) bestimmt.
Ein weiterer Effekt: Mineralwolle ist sehr feuchtigkeitsempfindlich. Ist erst mal Feuchtigkeit in die Dämmung eingedrungen, so lässt der Dämmschutz im Winter rapide nach. Letztendlich bleibt dann nur der Austausch der Hausdämmung.
3. Holzfaserplatten
Wer nicht nur dämmen möchte, sondern dies auch besonders nachhaltig tun will, verwendet Holzfaserplatten. Die Dämmwirkung im Winter ist gut, die sommerliche Aufheizung vergleichsweise gering. Holzfaserplatten sind auch für Fachwerkhäuser geeignet, aber vergleichsweise teuer. Ein weiterer Nachteil: Um die Platten gegen Durchfaulung bei Nässe zu schützen, müssen diese chemisch imprägniert sein.
4. PUR Hartschaum
PUR-Hartschaum, ein Dämmmaterial, dass aus Erdöl gewonnen wird. Dieser Stoff ist gut für die Dämmung von Flachdächern geeignet. Es ist ein stabiles Material mit guter Dämmwirkung im Winter und relativ geringer Dämmung im Sommer. Die Dämmwirkung im Winter liegt dabei deutlich oberhalb von Styropor. Als Dämmmaterial relativ teuer. Problem: Hartschaum darf nicht längere Zeit ungeschützt Sonnenstrahlen ausgesetzt werden, sonst droht eine Verfärbung, im schlimmsten Fall auch das Zerbröseln der Dämmplatten.
5. Weitere Dämmstoffe
Zahlreiche weitere Dämmstoffe stehen Interessierten zur Wahl. Ein weiterer beliebter Dämmstoff ist Zellulose. Hierfür wird meist Altpapier verwendet und in Partikelform auf die Außenwände aufgesprüht. Zwar ist der Dämmstoff günstig, allerdings wird er durch die Aufbringungsform doch etwas teurer. Zellulose bietet eine sehr gute Dämmung sowohl im Winter wie im Sommer. Weitere natürliche Dammstoffe sind Hanf und Flachs, wer nicht allergisch auf diese Stoffe reagiert, erhält eine gute und relativ günstige Dämmung. Wie alle natürlichen Stoffe muss auch Hanf erst behandelt werden, um mögliche Schädlinge abzuwehren. Aus diesem Grund werden natürliche Stoffe auch meist nur zur Innendämmung verwendet. Perlite, Schaumglasplatten bieten zusätzliche Alternativen die der Dämmung.
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