Baufi24-Zufriedenheitsindex: Nachwuchs- und Genossenschaftsbanker unzufrieden im Job

Hamburg, 27. Januar 2022 – Bankberaterinnen und Bankberater in Deutschland sind nur mäßig glücklich in ihrem Beruf. Der erstmalig im Auftrag von Baufi24 erstellte Zufriedenheitsindex erreicht 34 von möglichen 100 Punkten. 

Angestellte in Privatbanken erreichen einen Indexwert von 42. In die obere Hälfte der Zufriedenheitsskala schaffen es nur Berufserfahrene: Wer länger als sechs Jahre in seinem Job ist, erlangt den Indexwert von 54, bei Berufseinsteigern mit bis zu fünf Jahren Erfahrung halbiert sich der Zufriedenheitsindex auf 23. Den Instituten fällt es schwer, ihre Nachwuchskräfte ausreichend zu motivieren. Geld macht nach Ansicht der Bankberater und Bankberaterinnen glücklich: Wer mehr als 4.000 Euro verdient, gelangt mit einem Wert von 56 in die obere Hälfte des Zufriedenheitsindexes. Mit nur 500 Euro weniger auf dem Konto fällt das Job-Glück auf den Indexwert 23.

59 Prozent der Bankberaterinnen fehlen Entfaltungsmöglichkeiten

76 Prozent der Bankberaterinnen und Bankberater sind alles in allem zufrieden mit ihrer beruflichen Situation. Bei getrennter Betrachtung zeigt sich, dass Frauen weniger glücklich im Job sind. 82 Prozent der Männer geben an, zufrieden zu sein. Der Wert bei den befragten Frauen liegt bei nur 55 Prozent – ihnen fehlen die Entfaltungsmöglichkeiten. Denn 85 Prozent der Männer, aber nur 59 Prozent der Frauen sind mit ihren Entfaltungsmöglichkeiten zufrieden. Zudem fehlt Mitarbeiterinnen (73 Prozent) gegenüber Ihren männlichen Kollegen (94 Prozent) öfter die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen.

Weibliche Berater bei Banken sind deutlich unzufriedener mit ihrem Gehalt als ihre männlichen Kollegen: Nur 68 Prozent der Frauen geben an, zufrieden zu sein – bei den Männern in diesem Beruf sind es 91 Prozent. Ein gutes Gehalt ist wichtig, denn immerhin ist Geld das Hauptargument, um den Arbeitgeber zu wechseln. 44 Prozent aller Befragten würden dafür ihren aktuellen Job aufgeben. Zweitwichtigster Anreiz ist unter dem Einfluss der Corona-Krise die Homeoffice-Option. Deutliche Unterschiede zeigen sich auch bei den verschiedenen Arbeitgebern. Bei Mitarbeitern von Privatbanken wird nur jeder dritte von mehr Geld angelockt. Angestellte von Genossenschaftsbanken gaben mit 64 Prozent fast doppelt so oft an, für ein höheres Gehalt wechseln zu wollen.

„Die Chancengleichheit scheint in der Bankenbranche noch nicht angekommen zu sein. Und sie kann nur dann funktionieren, wenn sichergestellt werde, dass Frauen mit Kinderwunsch in der Karriere nicht benachteiligt sind“, appelliert Michael Lorenz, Vorstand für das B2C-Geschäft bei Baufi24. Seiner Ansicht nach braucht es flexible Arbeitszeitmodelle und eine angemessene Bezahlung, um die Lücke zwischen den Geschlechtern zu schließen.

82 Prozent der jüngeren Bankberater sind offen für die Selbstständigkeit

Hoher Jobzufriedenheit zum Trotz können sich laut Umfrage 72 Prozent der Bankenberater und Bankberaterinnen eine Selbstständigkeit vorstellen. Besonders viele Beschäftigte von Privatbanken (87 Prozent) würden den Schritt wagen. Bei Sparkassen sind es hingegen nur 38 Prozent. Entscheidend ist hier auch das Alter. Bei den unter 35-Jährigen ist der Wunsch zur Selbstständigkeit mit 82 Prozent am stärksten ausgeprägt, in der Altersgruppe 35+ (66 Prozent) ist der Wunsch weniger ausgeprägt. Zusätzlich gibt es ein Stadt-Land-Gefälle. Befragte in ländlichen Gegenden sind mit 82 Prozent deutlich risikofreudiger als Befragte in städtischer Umgebung mit 66 Prozent.

Bankberater in Privatbanken zweifeln an der Sicherheit ihres Arbeitsplatzes: 84 Prozent befürchten, dass Stellenabbau ihren Job kosten könnte. Bei Sparkassen fürchten das hingegen nur 42 Prozent aller Befragten.

Mit 72 Prozent ist der Anteil der Bankberater/-innen, die sich den Schritt in die Selbstständigkeit vorstellen können, sehr hoch. Hauptargumente dagegen ist die Erwartung hoher Fixkosten (33 Prozent) sowie einer unsicheren Auftragslage (28 Prozent) und dem Verdienstausfall im Krankheitsfall (26 Prozent). Als Vorteil sehen die Befragten ein breiteres Produktportfolio (33 Prozent) und freie Entfaltungsmöglichkeiten (30 Prozent). Die Abhängigkeit von einem Franchisegeber würde hingegen nur 22 Prozent aller Befragen abschrecken. Denn 42 Prozent wünschen sich einen starken Partner an ihrer Seite. 57 Prozent der Bankberater und Beraterinnen in Genossenschaftsbanken gaben an, dass sie sich in einem Franchisemodell am wohlsten fühlen würden, falls sie sich selbstständig machen. Bei Befragten aus dem privaten Bankensektor ist dieser Wunsch mit 37 Prozent weniger stark ausgeprägt.

„Die abnehmende Jobsicherheit bei Bankmitarbeitern führt unweigerlich zu einem Umschauen nach neuen Perspektiven – insbesondere bei jungen Berater/-innen“, prognostiziert Lorenz. „Schon heute werden zum Beispiel in Großbritannien weniger als 10 Prozent des Baufinanzierungsgeschäfts über die Bankfilialen abgewickelt. Die Masse findet sich bei den unabhängigen Finanzberatern. Wir erwarten, dass sich der Trend zur Unabhängigkeit auch in Deutschland weiter durchsetzen wird.“ Die Kosten zum Einstieg in die Selbstständigkeit seien dabei oftmals bereits erstaunlich gering und oftmals innerhalb des ersten Geschäftsjahres gedeckt.

Digitale Wettbewerber sind eine Herausforderung für 40 Prozent der Bankberater

40 Prozent der Bankenberaterinnen und Berater sehen die Konkurrenz durch digitale Wettbewerber als größte Herausforderung für ihren Berufsalltag. Die Digitalisierung generell sehen hingegen nur 29 Prozent als Problem. Mitarbeiter in Genossenschaftsbanken fühlen sich jedoch deutlich seltener für eine digitale Welt gewappnet: 64 Prozent sehen die zunehmende Digitalisierung als größte Herausforderung, hier geht auch die Angst vor dem Jobverlust um. Beschäftigte von Privatbanken wiederum sehen neue digitale Wettbewerber als eine größere Herausforderung als Beschäftigte bei öffentlich-rechtlichen Banken (45 Prozent zu 29 Prozent). Dafür sieht jeder zweite Mitarbeiter von öffentlich-rechtlichen Banken fehlende Motivation als Problem an. Bei den Genossenschaftsbanken sagen dies hingegen nur 21 Prozent.

„Dass FinTech-Unternehmen seit Jahren den Markt maßgeblich mitgestalten, ist nichts Neues“, weiß Lorenz. „Die Mehrheit der Verbraucher vertraut digitalen Dienstleistungen mittlerweile stark. Für die Bankberaterinnen ergeben sich daraus ungeahnte Möglichkeiten: Insbesondere Selbstständige können in der Beratung zu komplexen Finanzdienstleistungen große Erfolge feiern. Die technische Infrastruktur für die unabhängige, digitale Beratung ist gegeben. Das bedeutet für den Berater: einfach einloggen und beraten“.

Um eine eigene Baufi24-Geschäftsstelle zu gründen, benötigen Bewerber eine qualifizierte Ausbildung: Die erfolgreiche Sachkundeprüfung als Immobiliendarlehensvermittler/-in nach Paragraf 34i der Gewerbeordnung und umfangreiche Berufserfahrung im Bereich der Baufinanzierung.

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Über den Baufi24-Zufriedenheitsindex

Der Baufi24-Zufriedenheitsindex zeigt die aktuelle Stimmung von Kundenberatern(-innen) in der Bankenbranche bezüglich ihrer Arbeitssituation. Basis dafür ist die Befragung von 100 Beschäftigten dieser Branche. Besonders hoch ist die Unzufriedenheit in Genossenschaftsbanken (Indexwert 7). Dabei spiegelt der Baufi24-Zufriedenheitsindex die derzeitige Zuversicht für die berufliche Zukunft in Abhängigkeit von einer hohen Gesamtzufriedenheit mit der beruflichen Situation sowie von einer hohen Zufriedenheit mit filialbezogenen, unternehmensbezogenen und persönlichen Faktoren wider.

Über die Baufi24-Gruppe

Die Hamburger Baufi24 Baufinanzierung AG ist einer der großen deutschen Immobilienfinanzierungsvermittler für Baufinanzierung, Bausparen und Kredite. Geführt durch den CEO Tomas Peeters sowie die Gründer und Vorstände Stephan Scharfenorth, Michael Lorenz und Gernot Schusser steht das Fintech für smarte, innovative Immobilienfinanzierung. Baufi24 startete 2006 als Suchmaschine für Baufinanzierungen und agiert seit 2017 als ganzheitlicher, unabhängiger Immobilienfinanzierungsvermittler. Bei jeder Finanzierungsanfrage vergleicht Baufi24 die Angebote von 450 Banken mit dem Ziel, seinen Kunden schnellere Kreditzusagen bei geringem bürokratischem Aufwand zu ermöglichen. Das digitale Angebot kombiniert Baufi24 mit derzeit 60 franchise-betriebenen Filialen für die persönliche Beratung vor Ort sowie per Video. Zur Baufi24-Gruppe gehören die Konsumentenangebote Baufi24, Kredit24 und LoanLink24 sowie das B2B-Unternehmen FinLink. Aktuell beschäftigt die Baufi24-Gruppe rund 120 Mitarbeiter am Hauptsitz Hamburg sowie in Berlin, Mannheim und München.

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