Hamburg, 18.12.2025 – Die Entscheidung ist gefallen: Die Europäische Zentralbank belässt den Einlagensatz wie erwartet bei 2,00 Prozent. Die inzwischen routinemäßige Zinspause findet damit ihre Fortsetzung – es ist die Bestätigung, dass der geldpolitische Lockerungszyklus sein Ende gefunden haben dürfte. Nach acht Zinssenkungen ab Sommer 2024 tritt die EZB seit Juni dieses Jahres nun klar auf die Bremse. Weitere Zinsschritte nach unten sind bis auf Weiteres nicht in Sicht.
Die Hürden dafür sind schließlich hoch. Die Inflation liegt weiter nahe am Zielwert, bleibt aber anfällig – insbesondere mit Blick auf Löhne, Dienstleistungen und geopolitische Risiken. Im November lag die Inflationsrate bei 2,2 Prozent im Euro-Raum und 2,3 Prozent in Deutschland weiter leicht oberhalb des Zielwerts von 2 Prozent. Entsprechend wenig bis keinen Spielraum gibt es aktuell für Zinssenkungen. Tatsächlich mehrten sich im EZB-Rat zuletzt die Stimmen, die eine längere Phase stabiler Zinsen bevorzugen. EZB-Direktorin Isabel Schnabel erklärte vergangene Woche sogar, dass der nächste Zinsschritt eine Anhebung sein dürfte, „wenn auch nicht in naher Zukunft“. Das Mantra für 2026 lautet daher: abwarten, beobachten – nicht vorauseilen.
Bauzinsen steigen: Der Markt preist das Ende der Lockerung ein
Die Folgen der Geldpolitik sind unterdessen längst am Immobilienmarkt zu spüren. Die Bauzinsen haben in den vergangenen Wochen sichtbar angezogen und liegen inzwischen vielfach bei 3,7 bis 3,8 Prozent für zehnjährige Finanzierungen – ein Zwei-Jahres-Hoch. Der Grund ist dabei nicht nur bei der EZB in Frankfurt, sondern auch an den Anleihemärkten zu suchen: Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen sind 2025 nämlich deutlich gestiegen und geben die Richtung vor. Solange sie hoch bleiben, gibt es für Bauzinsen kaum Entlastung.
Damit verdichten sich die Signale für das kommende Jahr. Zwar dürfte es kurzfristige Schwankungen geben, doch der übergeordnete Trend zeigt nach oben. Für 2026 spricht derzeit mehr für ein Bauzinsniveau näher an 4,0 Prozent als für eine Rückkehr Richtung 3,5 Prozent. Hoffnung auf spürbar niedrigere Zinsen gäbe es nur, wenn die Renditen langfristiger Staatsanleihen deutlich fallen. Das wiederum setzt entweder eine massive Umschichtung internationaler Investoren – etwa weg von US-Staatsanleihen – oder erneute großvolumige Anleihekäufe der EZB voraus, etwa zur Stabilisierung hochverschuldeter Länder wie Frankreich. Beides ist aktuell weder ein wünschenswertes noch realistisches Basisszenario.
Immobilienpreise ziehen weiter an
Parallel dazu zieht der Immobilienmarkt wieder an. Die Kaufpreise steigen erneut, getragen von knapperem Angebot, hohen Baukosten und einem weiterhin angespannten Mietmarkt. Für Kaufinteressierte ist das eine bittere Erkenntnis: Wer in den vergangenen 12 bis 18 Monaten nicht aktiv geworden ist, hat gleich dreifach Chancen verpasst – niedrigere Zinsen, günstigere Einstiegspreise und Schutz vor weiter steigenden Mieten.
Das Fazit nach der letzten EZB-Sitzung in 2025 fällt damit eindeutig aus: Wer auf dem Immobilienmarkt eine baldige Entlastung hofft, dürfte enttäuscht werden. Die Zeiten fallender Zinsen sind vorbei. Die Geldpolitik ist in eine stabile, aber restriktivere Phase eingetreten. Für 2026 gilt daher mehr denn je: Chancen nutzen, wenn sie sich bieten – denn Abwarten wird voraussichtlich noch teurer.
Über Bilthouse
Die Bilthouse-Gruppe ist einer der führenden Anbieter für Baufinanzierungsvermittlung in Deutschland. Gegründet im Jahr 2022 vereint Bilthouse die erfolgreichen Marken von Baufi24, Hüttig & Rompf und Creditweb. Dabei setzt das Unternehmen auf persönliche, digital gestützte und vor allem transparente Finanzierungsberatung für Menschen, die eine Immobilie suchen. Um einen klaren Mehrwert für Endkunden zu schaffen, gehören auch die Firmen Kredit24 für Privatkredite sowie die englischsprachige Baufi-Beratung von Expats dazu. Das B2B-Fintech FinLink komplettiert das Angebot als CRM für die Immobilienfinanzierung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeitende mit einem vermittelten Baufinanzierungsvolumen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr.
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