
Hamburg, 11.09.2025 – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrer September-Sitzung erwartungsgemäß keine Änderung am Leitzins vorgenommen. Wie schon beim Zinsentscheid im Juli bleibt der Einlagensatz unverändert bei 2,00 Prozent. Zuvor hatte die EZB acht Zinssenkungen in Folge vollzogen. Gleichzeitig signalisieren die Währungshüter, dass der weitere Zinspfad von den künftigen Wirtschaftsdaten und insbesondere den Inflationserwartungen abhänge. Weitere Zinsschritte nach unten erscheinen in diesem Jahr daher eher unwahrscheinlich. Der Lockerungszyklus scheint damit zumindest vorläufig beendet – möglicherweise sogar endgültig.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte bereits auf den letzten Sitzungen die Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung betont. Die neue Projektion des EZB-Stabs dürfte den Kurs stützen: Zwar bewegt sich die Inflation aktuell mit 2,1 Prozent im Euro-Raum und 2,2 Prozent in Deutschland wieder leicht oberhalb des Zielwerts, doch der stabile Gesamttrend stimmt.
Warum die EZB nun auf Sicht fliegt
Tatsächlich sind es strukturelle Faktoren, die eine längere Zinspause plausibel machen: Ein stärkerer Euro dämpft die Importpreise, sinkende Energiepreise wirken preisstabilisierend, und das revidierte EU-USA-Handelsabkommen reduziert die Gefahr neuer Zollschocks.
Hinzu kommen angepasste fiskalische Rahmenbedingungen in mehreren Mitgliedsstaaten, die eine expansivere Geldpolitik entbehrlich machen. Die EZB sieht sich beim Zinsniveau entsprechend „in einer guten Position“, wie es auch Bundesbankpräsident Joachim Nagel im Vorfeld formulierte. Von einer baldigen weiteren Lockerung war im EZB-Rat entsprechend zuletzt kaum mehr die Rede.
Der Immobilienmarkt spürt die Kehrtwende – wer nicht handelt, zahlt drauf
Diese geldpolitische Stabilität hat jedoch eine andere Konsequenz: Die Hoffnung auf weiter sinkende Bauzinsen schwindet. Zehnjährige Zinsbindungen liegen vielerorts wieder bei rund 3,75 Prozent – mit Tendenz zur weiteren Erhöhung. Gleichzeitig ziehen die Immobilienpreise wieder an. Besonders in urbanen Zentren werden weiter steigende Quadratmeterpreise gemeldet, während der Mietmarkt ohnehin schon stark angespannt ist.
Für viele Kaufinteressierte bedeutet das: Das Zeitfenster für attraktive Finanzierungen schließt sich schneller als erwartet. Die Tiefphase bei den Zinsen dürfte vorbei sein – die Trendwende ist vollzogen. Damit wächst der Druck auf Unentschlossene: Je länger gezögert wird, desto teurer kann der Einstieg werden. Wer jetzt nicht handelt, riskiert steigende Monatsraten und anziehende Kaufpreise. Wer dagegen heute noch stabile Konditionen und moderate Einstiegspreise vorfindet, sollte die Gelegenheit nutzen – bevor der Markt endgültig dreht.
Über den Autor:
Oliver Kohnen ist seit 2023 bei Baufi24 als Head of Franchise tätig, seit 2024 auch als Geschäftsführer neben Tomas Peeters. Zuvor war er bei verschiedenen Instituten der Finanzbranche beschäftigt. Er bewertet in seinem Zinskommentar regelmäßig die wirtschaftspolitische Lage und deren Auswirkungen auf die Bauzinsen.
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Die Baufi24 Baufinanzierung GmbH ist einer der marktführenden unabhängigen Vermittler für Immobilienfinanzierungen und steht für smarte, innovative Baufinanzierung. Baufi24 vergleicht für Kundinnen und Kunden die Angebote von mehr als 500 Banken, Versicherungen und Bausparkassen mit dem Ziel, Transparenz auf dem Konditionsmarkt zu schaffen und schnelle Finanzierungszusagen zu ermöglichen. Seit April gehört Baufi24 zur dann gegründeten Bilthouse-Gruppe. Sie vereint die erfolgreichen Marken von Baufi24, Hüttig & Rompf und Creditweb. Gemeinsam setzt das Unternehmen auf persönliche, digital gestützte und vor allem transparente Finanzierungsberatung für Menschen, die eine Immobilie suchen. Um einen klaren Mehrwert für Endkunden zu schaffen, gehört auch die Firma Kredit24 für Privatkredite dazu. Das B2B-Fintech FinLink komplettiert das Angebot als CRM für die Immobilienfinanzierung. Aktuell beschäftigt Bilthouse rund 700 Mitarbeiter/-innen deutschlandweit mit einem vermittelten Baufinanzierungsvolumen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr.
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