Zinspause der EZB: Was bedeutet das für Immobilienkäufer?

Hamburg, 24.07.2025 – Die Europäische Zentralbank (EZB) legt eine erste Zinspause ein. Nach acht aufeinanderfolgenden Zinssenkungen seit dem Sommer 2024 und einem insgesamt um 200 Basispunkte gesenkten Leitzins bleibt der Einlagensatz in der Juli-Sitzung stabil bei 2,00 Prozent. Es ist eine Zäsur – nicht nur für die Geldpolitik, sondern auch für Immobilieninteressierte in der Eurozone.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte in den vergangenen Monaten immer wieder eine „datenabhängige“ Vorgehensweise betont, doch zwischen den Zeilen lassen sich nun erste Hinweise auf einen bevorstehenden Kurswechsel erkennen. So hatte sich Bundesbank-Chef Joachim Nagel, der als einflussreiches Mitglied des EZB-Rats gilt, im Vorfeld für eine Zinspause ausgesprochen. Angesichts der geopolitischen Unsicherheiten – insbesondere im eskalierenden Handelskonflikt mit den USA – sei „eine Politik der ruhigen Hand gefragt“, so Nagel. Im Herbst wolle man die Lage neu bewerten. 

Ist das schon das Ende der Lockerungspolitik?

Die Frage, die nun alle beschäftigt: War das die letzte Zinssenkung – oder nur ein kurzes Innehalten? Während die Inflation im Euroraum als auch in der Bundesrepublik im Juni  exakt auf der Zielmarke von 2 Prozent notiert, bleibt die Preisentwicklung fragil. Neue Zölle aus den USA könnten das Gleichgewicht kippen: Sollte bis zum 1. August keine Einigung erzielt werden, drohen in den USA 30 Prozent Zoll auf EU-Importe – ein Szenario, das binnen kürzester Zeit neue Teuerungseffekte auslösen könnte.

Auch deshalb preisen die Märkte nur noch eine gewisse Restwahrscheinlichkeit für eine weitere Zinssenkung bis Jahresende ein – laut dem ECB Watch Tool zuletzt mit rund 58  Prozent. Die Entscheidung darüber dürfte im September oder Oktober fallen. Doch schon jetzt wird deutlich: Die Spielräume für geldpolitische Lockerungen werden enger.

Bauzinsen stabil – aber kein Anlass zum Zögern

An den Kapitalmärkten sorgt die erwartete Zinsentscheidung bislang für wenig Bewegung. Die Renditen langfristiger Bundesanleihen verharren in einem engen Korridor, die Bauzinsen zeigen sich stabil bei rund 3,5 Prozent. Für potenzielle Käufer ändert sich damit kurzfristig wenig. Allerdings ist Stillstand eben auch keine Verbesserung – im Gegenteil. Die Mieten steigen weiter, während in vielen Metropolen nach längerer Schwächephase zuletzt auch die Kaufpreise wieder deutlich angezogen haben. Wer auf sinkende Bauzinsen spekuliert hat, muss sich nun eingestehen: Diese Wette ist nicht aufgegangen.

Die Phase der aggressiven Zinssenkungen dürfte fürs Erste vorbei sein. Das bedeutet: Die Finanzierungskosten werden kaum günstiger, sondern bleiben bestenfalls stabil. Sollte sich die geopolitische Lage indes weiter verschärfen oder die Inflation wieder anziehen, könnte die EZB ihren Kurs schneller ändern als vielen lieb ist. Für Immobilieninteressierte heißt das: Jetzt ist der Zeitpunkt zum Handeln. Wer weiter abwartet, riskiert höhere Zinsen bei gleichzeitig steigenden Preisen. Der Traum vom Eigenheim rückt sonst in weitere Ferne – oder wird irgendwann unerreichbar.

Über den Autor:

Oliver Kohnen ist seit 2023 bei Baufi24 als Head of Franchise tätig, seit 2024 auch als Geschäftsführer neben Tomas Peeters. Zuvor war er bei verschiedenen Instituten der Finanzbranche beschäftigt. Er bewertet in seinem Zinskommentar regelmäßig die wirtschaftspolitische Lage und deren Auswirkungen auf die Bauzinsen.

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