Hamburg, 25.08.2023 – Regionale Förderprogramme Baden-Württemberg: „Wohnen mit Kind“ lohnt für Besserverdiener, das „Z15-Darlehen“ für kleinere Einkommen – Das Problem von bezahlbarem Wohneigentum gerade für (junge) Familien wurde auch in Baden-Württemberg erkannt. Bereits vor der Auflage des KfW-Förderprogramms 300 (LINK) hat die L-Bank, das Landesförderinstitut des Landes Baden-Württemberg, eine Initiative für zinsverbilligte Baufinanzierung für Privathaushalte aufgelegt – „Wohnen mit Kind“.
Was sind die L-Bank-Programme „Wohnen mit Kind“ und „Z15-Darlehen“?
Familien im Süden Deutschlands steht die Möglichkeit eines Ergänzungsdarlehens zur Baufinanzierung offen – das Förderprogramm „Wohnen mit Kind“. Die Initiative richtet sich ausschließlich an Familien (oder Alleinerziehende) mit minderjährigem Kind(ern), die in Baden-Württemberg leben. Alternativ hat die L-Bank zudem das Förderprogramm „Z-15 Darlehen“ für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen aufgelegt – allerdings mit enger Bemessungsgrenze des Haushaltseinkommens.
Was wird gefördert?
Voraussetzung für die Förderung ist der Ersterwerb oder Neubau eines selbst genutzten Hauses oder einer Eigentumswohnung. Das Grundstück inklusive Nebenkosten, die Erschließung, Bau(neben)kosten und die Außenanlagen sind ebenfalls bei der Finanzierung durch dieses Darlehen eingeschlossen. Nicht gefördert werden dagegen der Erwerb eines Ferienhauses bzw. -wohnung, vermietete oder gewerbliche Nutzflächen sowie Umschuldungen / Nachfinanzierungen bestehender Vorhaben. Um sich für den Förderkredit zu qualifizieren, darf das Haushaltseinkommen der Familie nicht 200.000 Euro überschreiten; Al-leinerziehende dürfen nicht mehr als 100.000 Euro im Jahr verdienen. Beim „Z15-Darlehen“ liegt die Einkommensgrenze für einen 2-Personen-Haushalt bereits bei 60.000 Euro, erhöht sich aber pro Person um 9500 Euro.
Zu welchen Konditionen wird gefördert?
Die L-Bank vergibt beim Programm „Wohnen mit Kind“ Ergänzungskredite in Höhe von mindestens 15.000 bis maximal 100.000 Euro. Der Weg zum Kredit führt dabei über ein Annuitätendarlehen, das mit einer Laufzeit von entweder 25 Jahren oder seit Juni dieses Jahres sogar 35 Jahren vergeben wird. Das Sollzinsniveau beträgt dabei 3,79 Prozent, der effektive Jahreszins 3,86 Prozent. Die Sollzinsbindung gilt für 10 Jahre, während die tilgungsfreie Anlaufzeit ein bis drei Jahre (bei 25 Jahren Laufzeit) bzw. ein bis fünf Jahre (bei 35 Jahren Laufzeit) beträgt. Eine Sondertilgung ist indes nicht möglich. Wer eine energieeffiziente Immobilie erwirbt oder sie energetisch sanieren möchte, kann „Wohnen mit Kind“ zudem zum „Kombi-Darlehen Wohnen mit Klimaprämie“ ausbauen, bei dem ein maximaler Kreditrahmen von 200.000 Euro zur Verfügung steht.
Familien aus Baden-Württemberg mit kleinem und mittlerem Einkommen haben zudem die Möglichkeit, sich bei der L-Bank für das „Z15-Darlehen“ zu entscheiden, bei dem lediglich ein Sollzins von 1,00 Prozent bei einer 15-jährigen bzw. 20-jährigen Sollzinsbindung anfällt, dafür aber ein deutlich höheres Kreditvolumen zur Verfügung steht. Eine vierköpfige Familie könnte ein Förderdarlehen von bis zu 300.500 Euro in Anspruch nehmen. Die Wohnfläche darf beim „Z15-Darlehen“ allerdings maximal 160 Quadratmeter nicht überschreiten.
Welche Vorteile haben die Programme?
Gut verdienende Familien haben mit dem Förderprogramm „Wohnen mit Kind“ einen zusätzlichen Baustein zur Immobilienfinanzierung, mit dem sie langfristig planen können. Aufgrund der langen Laufzeiten betragen die monatlichen Belastungen lediglich einige Hundert Euro. Die Zinshöhe liegt zudem etwas unter dem aktuellen Bauzinsniveau, das mittlerweile über 4 Prozent gestiegen ist. Zudem ist das Förderprogramm mit zahlreichen anderen Förderinitiativen des Bundes oder der L-Bank selbst kombinierbar. Das „Z15-Darlehen“ bietet weniger einkommensstarken Familien im Kreditvolumen einen deutlich größeren Rahmen der Eigentumsfinanzierung zu aktuell sehr guten Zinskonditionen und ist ebenfalls mit anderen Fördermitteln kombinierbar.
Welche Nachteile haben die Programme?
Bei einer Kredithöhe von maximal 100.000 Euro dürfte das Ergänzungsdarlehen „Wohnen mit Kind“ für viele Familien indes nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Finanziert werden muss der Löwenanteil über die Hausbank. Auch sind andere Förderinitiativen wie das der Kreditanstalt für Wiederaufbau im Juni gestartete Förderprogramm „Wohneigentum für Familien“ (KfW 300 – LINK) vom Zinsniveau (0,01 bis 1 Prozent) deutlich attraktiver, wenn man die Einkommensgrenze von 60.000 Euro pro Familie erfüllt.
Familien aus Baden-Württemberg mit kleinem und mittlerem Einkommen, die beim „Z15-Darlehen“ zum Zuge kommen, haben durch die lange Zinsbindung von 15 bis 20 Jahren eine echte Alternative zu KfW 300, das eine Zinsfixierung von lediglich vier bis zehn Jahren aufweist. Indes scheinen die Einkommensgrenzen wie schon beim KfW-Pendant kaum zeitgemäß: Eine dreiköpfige Familie, die es zusammengenommen auf ein Jahreshaushaltseinkommen von weniger als 70.000 Euro bringt, dürfte nicht unerhebliche Schwierigkeiten haben, in einem der teuersten Bundesländer der Republik eine Immobilie zu finanzieren.
Über Bilthouse
Die Bilthouse-Gruppe ist einer der führenden Anbieter für Baufinanzierungsvermittlung in Deutschland. Gegründet im Jahr 2022 vereint Bilthouse die erfolgreichen Marken von Baufi24, Hüttig & Rompf und Creditweb. Dabei setzt das Unternehmen auf persönliche, digital gestützte und vor allem transparente Finanzierungsberatung für Menschen, die eine Immobilie suchen. Um einen klaren Mehrwert für Endkunden zu schaffen, gehören auch die Firmen Kredit24 für Privatkredite sowie die englischsprachige Baufi-Beratung von Expats dazu. Das B2B-Fintech FinLink komplettiert das Angebot als CRM für die Immobilienfinanzierung. Aktuell beschäftigt das Unternehmen rund 700 Mitarbeitende mit einem vermittelten Baufinanzierungsvolumen von rund fünf Milliarden Euro pro Jahr.
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