Nicht nur Banken bieten Finanzierungen

So war das damals: Wer eine Baufinanzierung benötigt, den führt der Weg direkt zu einer Bank. Inzwischen spielen aber auch Versicherungsunternehmen eine immer größere Rolle auf dem Markt für Baufinanzierungen. Eine der Ursachen sind die geänderten Bedingungen für die Eigenkapitalhinterlegung.
Versicherungen - die neuen Baufinanzierungspartner?
Manch einem Kreditnehmer mach schon aufgefallen sein, Versicherer bieten zunehmend Baufinanzierungen an, während von Banken kaum noch innovative Produkte auf den Markt kommen. Der Grund sind veränderte rechtliche Bedingungen. Kreditbanken müssen bei Inkrafttreten der Basel III Richtlinie mehr Eigenkapital bei der Kreditvergabe vorhalten. Wahrscheinlich wird der Startschuss für Basel III im Jahre 2013 fallen. Das Basel-Abkommen gilt für den gesamten Euroraum. Basel III ist die Nachfolgeregelung zu Basel II, diese wurde aufgrund der Banken- und Finanzkrise im Jahre 2007 entwickelt und soll insbesondere die Eigenkapitalbasis der Banken verbessern. So werden voraussichtlich die Kreditbedingungen verschärft um Marktrisiken zu begrenzen. Eine Finanzkrise wie 2007 soll so verhindert werden. Dies betrifft natürlich auch die Baufinanzierung. Mit einer restriktiveren Kreditvergabe an Häuslebauer ist zurechnen. Welche Maßnahmen hierzu ergriffen werden, ist noch nicht bekannt.
Versicherungen unterliegen nicht der Regulierung durch die unterschiedlichen Basel-Abkommen sondern haben ein eigenes Regulierungswerk: Dies heißt Solvency II. Solvency II gilt ebenfalls für den gesamten Euroraum. Das Vertragswerk ist bereits ratifiziert und soll ab Anfang 2013 in nationales Recht umgewandelt sein. Auch hierbei ist das Ziel Versicherungsunternehmen wetterfest gegenüber Finanzkrisen zu machen. Dies betrifft insbesondere die Minimierung von Marktrisiken. Allerdings besteht zwischen Banken und Versicherungen ein großer Unterschied. Banken sind mehr auf die Vergabe von Geldmitteln aus, während Versicherungen im Teilbereich der Lebens- und Rentenversicherungen quasi als Kapitalsammelstelle fungieren. Diese Geldzuflüsse werden dann am Kapitalmarkt investiert, in Staatsanleihen, Rentenpapieren, Immobilien oder Aktien. Und gerade hier ist eine wesentliche Verschärfung der Eigenkapitalausstattung von Solvency II gefordert. Zukünftig müssen Versicherer bei Aktieninvestments und Beteiligungen bis zu 49 Prozent Eigenkapital hinterlegen. Durch diese Maßnahmen werden Aktien für Versicherer zunehmend unattraktiv. Anders sieht dies bei Immobilien aus. Hier müssen Versicherungsunternehmen nur 25 Prozent Eigenkapital als Sicherheit hinterlegen. Damit wird dieser Sektor immer interessanter.
Versicherer wollen sich Marktanteile sichern
Aufgrund der geringeren Eigenkapitalunterlegung bei Immobilien wird das Investment in diesen Bereich attraktiver, einer der Bereiche ist die Baufinanzierung. Hier ist zu erwarten, dass mehr Versicherungsunternehmen in den Markt kommen. Schon heute tummeln sich in Deutschland einige Versicherer in diesem Bereich. Auffällig ist, dass diese vielfach keine Standardprodukte anbieten, sondern mit innovativen Finanzierungskonzepten am Markt sind, um bestimmte Zielgruppen anzusprechen, beispielsweise jüngere Familien oder Personen mit größeren Kapitalzuflüssen, die bis zu 10 Prozent jährliche Tilgung nutzen können. Oder Produkte wie Eigentumsdarlehen auf das eigene Haus anbieten, für Personen, die im Alter knapp bei Kasse sind. Die meisten Produkte sind über Baugeldvermittler zu beziehen, ein wichtiger Vertriebskanal der Versicherer. Insoweit wird die Bedeutung der Makler in Zukunft weiter steigen, um eine Transparenz bei gerade innovativen Finanzierungsprodukten zu ermöglichen. Doch dies kann nur positiv für potenzielle Häuslebauer sein, wenn sie zukünftig die richtigen Ansprechpartner nutzen.
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