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Variable Darlehen

Variable Darlehen: Kredite mit sehr kurzer Zinsfestschreibung.

Das Wichtigste in Kürze

Variable Darlehen sind Immobilienkredite mit variablem Zinssatz. Sie sind mit einer sehr kurzen Zinsbindungszeit versehen – statt einiger Jahre wie bei langlaufenden Annuitätendarlehen beträgt die Zinsfestschreibung bei ihnen nur drei oder sechs Monate. 

Nach Ablauf der Zinsfestsetzung oder nach dem ersten Quartal werden die Zinsen den aktuellen Marktbedingungen angepasst.

Die Besonderheit dieser Darlehensform: ZU diesem Zeitpunkt gibt es die Möglichkeit, das Darlehen komplett oder teilweise zurückzuzahlen, ohne dass dafür eine Vorfälligkeitsentschädigung anfällt.

 

Sollten die Zinsen steigen, kannst du auf ein Darlehen mit langer Zinsbindungszeit umsteigen, und ein z. B. ein klassisches Annuitätendarlehen abschließen.

In diesem Ratgeber:

Basis für die Zinshöhe

Die Zinsen beim variablen Darlehen werden auf Basis des Euribor (Euro Interbank Offered Rate) festgelegt – ein Zinssatz, den Banken zahlen, wenn sie sich untereinander Geld leihen.

Bei den meisten variablen Darlehen erfolgt die Anpassung der Zinsen vierteljährlich analog zu der Entwicklung des 3-Monats-EURIBOR-Satzes, jeweils zu Beginn des Quartals. Auf den Euribor schlagen die Kreditgeber noch eine Gewinnmarge, sodass der Zinssatz für Euribor-Darlehen bis zu 2 Prozent über dem tatsächlichen Euribor liegen kann. Zudem verlangen Banken auch für variable Darlehen eine Bearbeitungsgebühr, welche bis zu einen Prozent der Darlehenssumme betragen kann. Diese Kosten verteilen sich auf die Laufzeit – je schneller der Eigentümer also sein variables Darlehen kündigt oder zurückzahlt, desto stärker fällt die Gebühr bei den jährlichen Kosten ins Gewicht.

Je nach allgemeinem Zinsniveau kann ein variables Darlehen im Vergleich zu Annuitätendarlehen mit langfristiger Zinsbindung günstiger sein. Die eingesparten Zinsen lassen sich für eine höhere Tilgung einsetzen.

Aber: Da der Zinssatz alle drei Monate neu festgelegt wird, besteht auch die Möglichkeit, dass sich der Kredit schnell verteuert. Dieses Risikos muss sich der Kreditnehmer immer bewusst sein.

  • Bei niedrigen oder gar sinkenden Zinsen hat sich das Wagnis gelohnt.
  • Bei steigenden Zinsen verteuern sich dagegen schnell nicht nur die kurzfristigen, sondern auch die langlaufenden Darlehen. Im schlimmsten Fall verliert der Eigentümer sein Haus, wenn die dann höheren Raten nicht mehr gezahlt werden können.

So gehst du vor:

  • Informiere dich auf unserer Website zu allen relevanten Themen rund um deine Baufinanzierung.

  • Finde mit unserem Budgetrechner heraus, wie viel Immobilie du dir leisten kannst.

  • Vereinbare ein kostenfreies und unverbindliches Beratungsgespräch mit unseren Experteninnen und Experten – online, telefonisch oder persönlich in deiner Nähe.

In diesem Ratgeber:

Zinssatz im Auge behalten

Wer mit einem Euribor-Darlehen liebäugelt, muss also das Niveau des Zinssatzes verfolgen, um rechtzeitig reagieren und auf ein Festzinsdarlehen umsteigen zu können. Der Euribor orientiert sich am Leitzinssatz der Europäischen Zentralbank (EZB) und wird jeden Tag veröffentlicht, sodass auch die vierteljährlichen Zinsanpassungen nachvollziehbar sind.

Doch Achtung: Für die Höhe der Euribor-Rate sind nicht nur die Leitzinssätze der EZB ausschlaggebend. Auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Jahr 2008 war der Euribor-Satz kurzfristig auf über 5 Prozent gestiegen, weil die Banken einander nur noch gegen hohe Risikozinsaufschläge untereinander Kapital leihen wollten.

Für wen eignen sich variable Darlehen?

Während der Niedrigzinsphase waren Euribor-Darlehen nicht günstiger als Festzinsdarlehen mit 10-jähriger Sollzinsbindung. Da sie sehr riskant sind, kommen sie für „normale“ Kreditnehmer als Form der Baufinanzierung ohnehin nicht in Frage.

Wer jedoch über eine sehr gute Bonität und in absehbarer Zeit über hohe Sondereinnahmen beispielsweise in Form von Bonuszahlungen, Erbschaften, Immobilienverkäufe o. Ä. verfügt, welche er für die Tilgung einsetzen möchte, kann ein solches Darlehen in Erwägung ziehen. Eine Möglichkeit der Risikoabsicherung besteht darin, für die kurzfristige Finanzierung dieser – noch nicht vorhandenen Mittel – ein variables Darlehen und für den größeren Teil der Finanzierung ein herkömmliches Annuitätendarlehen mit langfristiger Zinsbindungszeit aufzunehmen.

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